Technik 17


SoftdriveSinus - Motor, neuer Antrieb von Märklin.


Märklin hat seinen C-Sinusantrieb weiterentwickelt. Bekanntlich ist der C-Sinusantrieb ein kleiner Drehstrommotor ( Synchronmotor ) mit 9-poliger Ständerwicklung und 12 permanenten Rotormagneten. Der Motor hat keinen Kollektor und somit auch keine Bürsten.

Seine Bauform, quer zur Fahrzeuglängsachse, ist gegenüber den bisherigen Hochleistungs- und Allstrommotoren von Märklin, der kleinste Antriebsmotor für Triebfahrzeuge.

Das gilt auch gegenüber den Gleichstrom - Antriebsmotoren der Konkurrenten.

Die spezielle Ansteuerelektronik erzeugt in den 9 Ständerwicklungen ein rotierendes Drehfeld, dem der Rotor mit seinem Magnetfeld der 12 Magnete folgt. Sensoren melden die magnetischen Polpositionen des Rotors, so das keine mechanische Positionsübertragung vom Rotor erforderlich ist.

Die hohe Anzahl der magnetischen Verbindungen ermöglichen einen exakten Rundlauf bei niedriger Drehzahl und ein hohes Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich.

Das Rotorfeld folgt exakt ( synchron ) dem Ständerdrehfeld des Motors, auch wenn bei Belastung das Rotorfeld dem Ständerfeld etwas nacheilt.

Somit braucht die Ansteuerelektronik für ihre Drehzahlregelung ( Lastregelung ) keine Ansteuerpausen zur Erfassung des Drehzahlistwertes ( Spannung ) des Rotors, wie es bei den Hochleistungsmotoren ( Gleichstrommotore ) erforderlich ist.

Die Lokomotiven mit diesen neuartigen Antrieb zeichnen sich durch ein weitaus leiseres Fahrgeräusch, gegenüber den bisherigen Lokomotiven mit den beiden anderen genannten Anriebsmotoren aus.

Einige Modellbahner führten verschiedene Probleme beim C-Sinusantrieb an. Meine beiden Loks mit diesem Antrieb konnten dies zwar nicht bestätigen, aber einer Weiterentwicklung muss etwas vorausgegangen sein.

Der SoftdriveSinus - Motor.

Das Besondere an diesem Motor ist die schraubenförmige Anordnung der 12 Rotormagnete. Hiermit wird eine frühere punktförmige Position der Rotormagnete zu den Ständerpolen verhindert, die ein schrittförmiges Moment bei kleinen Drehzahlen ermöglichte.

Dies ist nun auf ein Minimum reduziert worden.

Der rotierende Rotor bewirkt mit seinem Magnetfeld in den Ständerwicklungen eine Gegenspannung, die dem Magnetisierungsstrom des Ständers entgegengesetzt ist. Dieser kann sich somit nicht schlagartig ändern. Zur Abhilfe sind hier die etwas großflächigeren gegenpoligen kommutierungsmagnete zu den übrigen Rotormagneten angeordnet.

 

Die Antriebsübertragung erfolgt nun über eine Schneckenwelle bei den Dampflokomotiven, oder über beidseitige Klauenkupplungen zu den Kardanwellen der E-Loks, wenn alle Achsen der beiden Fahrgestelle angetrieben werden sollen.

Durch die kleine Baugröße des Motors, passt dieser auch in kleine Dampfloks. Seine Baugröße erlaubt z.B. beim Schienenbus einen freien Durchblick durch die Fensterscheiben und das, obwohl beide Achsen angetrieben werden. Der Motor besitzt, obwohl er so klein ist, wartungsfreie Kugellager.

 

Wirkungsgrad des SoftdriveSinus - Motors.

Die rote Kennlinie zeigt den bedeutend höheren Verlauf des Wirkungsgrades ( geringe Verluste ) in Anhängigkeit zur Drehzahl, gegenüber den konventionellen Motoren ( blaue gepunktete Linie ).

 

Stromaufnahme des SoftdriveSinus - Motors.

Die rote Kennlinie zeigt auch hier, dass der Motor und somit die Lok mit höherer Drehzahl bzw. Geschwindigkeit, immer weniger Strom gegenüber den herkömmlichen Motoren ( blaue gepunktete Kennlinie ) aufnimmt. Somit wird die Leistungsreserve der Steuerorgane und Transformator erhöht.

Drehmoment des SoftdriveSinus - Motors.

 

Die rote Kennlinie des Motors zeigt die enorme Zugkraft schon bei kleinen Drehzahlen gegenüber den herkömmlichen Motoren ( blaue Linie ).

Wie zu hören ist, wird die Insider-Lok, Baureihe 05 mit Artikel-Nr. 39050, diesen neuen Motor haben.

Angekündigt wird das neue Antriebskonzept für weitere 18 Triebfahrzeuge. Die Tochter Trix wird diesen Motor auch für ihre Modelle zukünftig einsetzen.

Auf der Intermodelbau in Dortmund, wurde von Märklin und Trix dieses neue Antriebskonzept vorgestellt.

Zusammenfassend lässt sich anführen, dass dieser überarbeitete Motor mit seiner geänderten Antriebssteuerung  eine

überlegende Fahreigenschaft

und vorbildgerechtes Fahrverhalten in allen Betriebssituationen,

sowie eine extreme Leistungsfähigkeit

zeigen wird.

Lokomotiven mit dieser Antriebssteuerung können übrigens auch analog gefahren werden.