Technik 11

Von Manfred Richter

 

Gleisbelegungsmeldungen von 2- und 3-Leitergleisen eines 

           s88-Bussystems, mit einer PC - Anlagensteuerung.

 

Erläutert wird ein Schaltungsaufbau mit einer Intellibox und einer Control-Unit von Märklin, in Verbindung mit Rückmeldebausteinen der Fa. LDT und

einer Modellbahnsoftware WinDigital X, von Abbink Software Entwicklung.

 

 

 5.     Gleisbelegungsmeldung eines 2-Leitergleises mit isolierten

Schienenabschnitten und Strommeldebausteine.

Das Rückmeldemodul mit Gleisbesetztmeldern, Typ RM - GB - 8, von der Fa.

LDT ( Littfinski Daten Technik ), überwacht 8 Gleisabschnitte.

 

Jeder Rückmeldebaustein wird zweimal, IN 1 und IN 2, von der Daten- und der Schienenversorgungsspannung, der Ringleitung E, eingespeist.

 

Der Spannungseingang IN 1 versorgt die Messeingänge bzw. die Versorgungsausgänge 1 bis 4 und der Spannungseingang IN 2 die Messeingänge bzw.

Versorgungsausgänge 5 bis 8. Beide Spannungseingänge IN 1 und 2 sind völlig

elektrisch getrennt. Somit ist es möglich, z.B. den Eingang IN1 von der Control Unit

oder Intellibox zu versorgen, während der Eingang IN 2 von einem Booster eingespeist wird.

 

Jeder Messeingang bzw. Versorgungsausgang hat zwei Klemmen.

 

Um Kurzschlüsse zu vermeiden, ist es wichtig, zwischen dem überwachten

Schienenabschnitt und der weiterführenden gleichen, eingespeisten Schiene keinen Polaritätsdreher im Anschluss der Leitungen zu bekommen !

 

Jeder Messeingang bzw. Versorgungsausgang hat zwei Klemmen. Wird z.B.

in der Draufsicht des Bausteines, am linken IN 1- Eingang der rote Draht

und rechts davon der braune Draht der Ringleitung E angeschlossen, dann muss

an der weiterführenden der überwachten Schiene, der rote Draht angeschlossen

werden. An der nichtüberwachten Schiene wird dann der braune Draht angeschlossen !

 

An der linken Klemme des Messkanals wir dann ein roter Draht zum isoliertem

Schienenabschnitt angeschlossen !

 

Diese Anschlussreihenfolge ist unbedingt einzuhalten !

 

Die jeweils rechte Klemme eines Messkanals wird nur genutzt, wenn ein Gleis

z. B. bei einer Modulbauweise, komplett isoliert wird. In diesem Fall, wird

zusätzlich von der rechten Klemme des Messkanals, die andere Schiene des

isolierten 2 - Leitergleises, angeschlossen !

 

Die Bezeichnung Mess- und Versorgungskanal des Bausteines mag vielleicht etwas verwirren. Jeder Messkanal des 8-fachen Meldebausteines misst und versorgt die

isolierte Schiene mit dem 2ten Pol der Versorgungsspannung !

 

Da bei diesem Baustein der Mess- und Versorgungskanal galvanisch vom Meldekanal

getrennt ist, sind auch hier Optokoppler verwendet worden.

 

Der Optokoppler ist intern auf der einen Seite mit der Versorgungsspannung der

Ringleitung E und auf der anderen Seite über den angeschlossenen Draht mit dem

isoliertem Schienenabschnitt verbunden. Man kann also mit einem hochohmigen

Messgerät eine Spannung zwischen der eingespeisten und der isolierten Schiene messen, ohne das eine Gleisbelegung angezeigt wird.

 

Erst Widerstandswerte von 5 bis 10 KOhm,  zwischen der einen Schiene und zur isolierten Schiene, lassen einen Strom über den Optokoppler fließen, der als eine Gleisbelegung erkannt wird und zum Durchschalten des Meldekanals führt.

 

Bei den Triebfahrzeugen wird mit dem Motorstrom eine Gleisbelegung erkannt.

Hat man einen Zug der mit seiner Länge über mehrere isolierte Gleisabschnitte reicht, müssen einige isolierte Achsen gegen Widerstandsachsen ausgetauscht werden um nicht die Gleisbelegungsmeldung zu löschen.

 

Handelsübliche Widerstandsachsen der „Gleichstrombahner“ haben Werte von

18 KOhm. Um einen „sicheren Strom“ über den Optokoppler fließen zu lassen,

wechselt man zwei benachbarte Achsen gegen die Widerstandsachsen und hat

hiermit, durch die zwangsläufige Parallelschaltung, einen Gesamtwiderstand von

9 KOhm erreicht.

 

Das Bestreichen der isolierten Achsen mit Widerstandslack garantiert keinen sicheren Betrieb und ist deshalb nicht zu empfehlen !

 

An einem Märklin - Interface 6051 oder einer Intellibox können bis zu 62 dieser

Rückmeldebausteine angeschlossen werden. Somit können also 496 Gleisabschnitte

überwacht werden.

 

Diese Rückmeldebausteine können mit anderen Rückmeldebausteinen des S 88

Rückmeldebusses gemischt werden !

 

Man kann also Rückmeldebausteine mit Reedkontakte oder Rückmeldeerfassungen

einer isolierten Schiene mit Optokoppler - Rückmeldebausteinen mit den Strommeldebausteinen mischen.

 

In der nachfolgenden Zeichnung fährt der Zug z.B. von der zuführenden Weiche auf das Abstellgleis eines Schattenbahnhofs. Die Lok fährt dabei zuerst in den Gleisabschnitt A und meldet über die Gleisrückmeldung „Einfahrt in das Abstellgleis“. Fährt die Lok von den Gleisabschnitt A in den Gleisabschnitt B,

wird die Gleisbelegungsmeldung A gelöscht und die Lok erhält durch die Rückmeldung von Abschnitt B den Befehl, die Geschwindigkeit z.B. auf 30 % zu reduzieren.

 

Während die Gleisrückmeldungen A und C im Programm monostabilgewählt werden, wird für den Abschnitt B die bistabile Variante gewählt.

Damit erlischt die Rückmeldung von Abschnitt B nicht, wenn die Lok vom Abschnitt B nach C fährt. 

 

Im Gleisabschnitt C erhält die Lok den Befehl zu stoppen. Die Lok fährt dann die Geschwindigkeit von 30%, an der eingestellten Verzögerungsrampe des Decoders, auf 0.

 

Bevor der Zug hält, haben die parallelen Widerstandsachsen des letzten Wagen,

im Gleisabschnitt A, die Belegungsmeldung von A erneut aktiviert.

 

Das gesamte Abstellgleis wird somit „belegt“ gemeldet. Mit der Belgungsmeldung

von A und C wird im Programm, die zuführende Weichenstraße „frei“ gemeldet.

 

Ein eventuell folgender Zug kann nun diese Weichenstraße befahren.

 

Verlässt der Zug das Abstellgleis, wird mit den Widerstandsachsen des letzten Wagen, die bistabile Rückmeldungsvariante erneut angestoßen und somit gelöscht ! 

 

Mit der Einfahrt in den Gleisabschnitt D wir die ausführende Weichenstraße

belegt gemeldet und für weitere Züge gesperrt.

 

Durch die „Einfahrt“ der Widerstandsachsen in den Gleisabschnitt C wird, nachdem die Lok diesen verlassen hat, dieser Abschnitt erneut belegt gemeldet.

Möchte man diesen Schönheitsfehler vermeiden, muss im Programm auch dieser

Gleisabschnitt in der Rückmeldung, bistabil gewählt werden !

 

 

Zurück zur Übersicht