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Fahrleitungssignale.
Besonders im grenzüberschreitenden Bahnverkehr, haben die Lok- und Triebwagenführer von elektrischen Hochgeschwindigkeitszügen, eine Vielzahl zusätzlicher Signale zu beachten.
Jedes EU - Land hat für die gleiche Signalbedeutung von Fahrleitungen, eine eigene, teilweise stark abweichende Ausführung zum Nachbarland.
Die Signalform
und Bedeutung, wird mit Sicherheit irgendwann
vereinheitlicht. Ein Vereinheitlichung der Fahrdrahteinspeisun- gen, auf ein
gemeinsames EU - System aber, wird es nicht geben. Ein solcher Umbau ist in
den EU - Ländern kaum zu finanzieren.
Will man also im grenzüberschreitenden Bahnverkehr schneller werden, bleibt nichts anderes übrig, als teure Mehrsystem - lokomotiven zu bauen und sie länderübergreifend einzusetzen.
Die DB hat das
vor längerer Zeit erkannt und speziell für den zunehmenden, grenzüberschreitenden
Warenverkehr auf der Schiene , 400 Zwei- und 100 Viersystemlokomotiven ( BR
185 und BR189 ) bestellt.
2004 will die DB weitere 466 Lokomotiven, vorwiegend für den
Güterverkehr, bestellen.
Wenige wissen
z.B., dass von einem Opel - Werk in Spanien,
täglich Zubehörteile für das Opelwerk in Eisenach, „just in
time“,
angeliefert werden.
Und das mit einer
Umstellung von der bestehenden Breitspur
( Umachsung ) in Spanien, zur europäischen Normalspur, mit einem Lokomotivwechsel
in Spanien, Frankreich und Deutschland.
Derartig zeitgerechte Anlieferungen in einer solchen Größenordnung, sind mit LKW’s nicht zu bewältigen.
Vorstellbar ist auch, dass durch die kommende Autobahnmaut, zukünftig mehr Waren über die Schiene transportiert werden.
Um das Aus- und
Einschalten und Bügel ab / auf bei den Triebfahrzeugen während der
Fahrt etwas verständlich zu machen, sind hier die verschiedenen Fahrdrahteinspeisungen
einiger EU - Länder aufgezeigt:
1. 15 KV, 16,7 Hz ( Wechselstrom, Hz, Frequenz in Herz ) in :
Deutschland,
Norwegen,
Österreich,
Schweden,
und der Schweiz.
2. 25 KV, 50 Hz in :
Dänemark,
Nordfrankreich,
Luxemburg
und Ungarn.
3. 3 KV, Gleichstrom in :
Belgien,
Italien
und Polen ( als
kommendes EU - Land ).
4. 1,5 KV, Gleichstrom in :
und Südfrankreich.
5. Mischsysteme in :
und die Tschechische Republik ( auch als kommendes EU Land ).
Die Viersystemlok, Baureihe 189, verarbeitet z.B. alle vorgenannten Einspeisungen.
Nun zu den verschiedenen Fahrleitungssignalen.
In der
Regel hängen diese Signale, am unteren
Tragseil von Quertragwerken der Fahrleitungen.
Bei einzelnen
Fahrdrahtmasten stehen diese Signale
aufgeständert, rechts am Gleis.
1.
Ausschaltsignal erwarten.
Standort : Dieses Signal findet man im halben Bremswegabstand
vor dem Signal das unter Pkt. 2 gezeigt wird.
Signalbild
: Dem Lokführer wird signalisiert, dass er vor
dem folgenden „Ausschaltsignal“, seine Antriebsanlage mit Hauptschalter auszuschalten
hat. Die Signalbezeichnung lautet El 1v.
Bezug
: Dieses Signal ist in einem
Paket, mit anderen Zeichen, von allen
2. Ausschaltsignal.
Standort
: Dieses Signal findet man vor
isolierten, spannungslosen, und geerdeten Fahrleitungsabschnitten, vor niedrigen
Brücken, vor Schutzstrecken anderer Abschnittseinspeisungen und vor Strecken,
die ein anderes Einspeisungssystem haben. Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr
gibt es nicht nur wegen verschiedener Einspeisungssysteme, sondern auch wegen
der getrennten Fahrleitungsüberwachung der beiden Länder, isolierte und somit
spannungslose, geerdete Fahrleitungsabschnitte. In diesen Abschnitten fährt
der Zug antriebslos durch den isolierten Streckenabschnitt bis zur kommenden,
neuen eingespeisten Oberleitung des
anderen Landes.
Ganz abgeschaltet ist die
Lok in diesen spannungslosen Streckenabschnitten natürlich nicht ! Die Überwachungsanlage,
Zugfunk, Licht und Bremsanlage, nicht jedoch die rückspeisende Fahrbremse,
werden in dieser spannungslosen Pause am Fahrdraht, durch die Bordbatterie
versorgt.
Der Fahrgast merkt von diesem
„spannungslosen Zustand“ im Wagen nichts. Durch die Abschaltung in
der Lok, wird in den Wagons kontaktlos die Aggregateversorgung
auf Batteriebetrieb umgeschaltet.
Würde der Lokführer seine Lok
während der Fahrt nicht abschalten, würde am Fahrdraht zur Übergangsstelle
der isolierten Fahrleitung, durch den Stromabnehmer, lastbedingt, ein Abrissfunken
entstehen, der diese beschädigt.
Der Stromabnehmer ( Pantograph
) braucht bei der Durchfahrt eines solchen Streckenabschnittes nicht gesenkt
werden.
Die Signalbezeichnung ist El
1.
Bezug: | Das Signalbild signalisiert
dem Lokführer, Ausschalten. Die Ausschaltung muss am Signal durchgeführt
sein. |
Signalbild: | Bei jedem namhaften Plastikhersteller
für Modellbahnzubehör. |
3. Einschaltsignal.
Standort
: Dieses Signal kennzeichnet
die Stelle, an der die zuvor beschriebene, isolierte Fahrleitung endet.
Signalbild
: Dem Lokführer wird signalisiert, Einschalten
erlaubt. Ab hier darf der Lokführer den Hauptschalter und die Antriebsanlage
wieder einschalten.
Die Signalbezeichnung
ist El 2.
Bezug : Bei jedem namhaften
Plastikhersteller von Modellbahnzubehör.
4. Bügel ab - Ankündigungssignal.
Standort : Das Signal ist 250 m vor dem nachfolgend beschriebenen „Bügel ab“ - Signal postiert.
Signalbild: Das Signal weist den Lokführer darauf hin,
dass er den Stromabnehmer der Lok senken muss. Das Signalbild heißt Bügel
ab - Signal erwarten.
Die Signalbezeichnung El 3.
Bezug : Bei jedem namhaften
Plastikhersteller von Modellbahnzubehör.
5. Bügel ab - Signal.
Standort
: Dieses Signal ist dort postiert,
wo der Stromabnehmer (abbügeln) abgesenkt
sein muss.
Bei zu niedrigen Brücken, kurzen
Tunnels oder Hubbrücken ist der Fahrdraht teilweise derart abgesenkt, oder
fehlt ganz (Hubbrücken), dass mit erhobenen
Stromabnehmer nicht mehr gefahren werden kann. Hier schaltet der Lokführer
während der Fahrt die Antriebsanlage und den Hauptschalter aus, senkt den,
oder die Stromabnehmer und fährt den Zug antriebslos, mit seiner rollenden
Massenenergie bis zu zum „Bügel an“ - Signal. Dort wird der Stromabnehmer
wieder gehoben und der Hauptschalter sowie die Fahranlage wieder eingeschaltet.
Diese „Aufforderung“ steht auch
an Landesgrenzen, wenn eine andere Einspeisungsart erfolgt. Hier ist dann,
wie z.B. zur Schweiz, nach der Trennstelle ein anderer Stromabnehmer an die
Fahrleitung anzulegen.
Wie bekannt, haben Viersystemlokomotiven
vier Stromabnehmer ( Pantographen ) auf dem Dach.
Signalbild: Dieses Signal weist den Lokführer darauf hin,
dass der oder die Stromabnehmer vollständig abgesenkt sein müssen. Das Signalbild
heißt Bügel ab.
Die Signalbezeichnung ist El
4.
Bezug
: Wie auch die anderen Signale,
ist dieses bei namhaften Plastikherstellern zu erhalten.
6. Bügel an - Signal.
Standort
: Dieses Signal kennzeichnet
die Stelle, wo der Stromabnehmer wieder an die Fahrleitung gehoben werden
kann.
Signalbild
: Das Signalbild signalisiert dem Lokführer Bügel
an (Stromabnehmer heben).
Die Signalbezeichnung ist El
5.
Bezug
: Wie bisher, bei jeden namhaften
Plastikhersteller für Modellbahnzubehör erhältlich.
7. Halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmer.
Standort
: Dieses Signal findet man im
genügendem Halteabstand vor dem Ende einer Fahrleitung.
Signalbild: Dieses Signal fordert Halt für Fahrzeuge
mit gehobenen Stromabnehmer.
Das rechte Signal steht im genügend
großen Abstand vor einer Weiche, deren nach rechts abzweigendes Gleis keine
Fahrleitung hat.
Die Signalbezeichnung heißt für
beide Signale El 6.
Bezug
: Diese Signale erhält man bei
allen namhaften Plastikherstellern für Modellbahnzubehör.
8. Richtungspfeile
Standort
: Diese Richtungspfeile sind
über dem zuvor angeführtem „Haltsignal“ angebracht.
Signalbild:
Dieser Pfeil zeigt über dem Haltsignal an, in
welcher Richtung, keine gleisüberspannende Fahrleitung vorhanden ist.
Bei Kreuzungsweichen deren abzeigende
Gleise keine Fahrleitung haben, sind dann mehrere Richtungspfeile über dem
Haltschild angeordnet.
Der Richtungspfeil hat keine
gesonderte Bezeichnung.
Bezug
: Verschiedene Plastikhersteller
bieten Halteschilder mit unterschiedlichen Richtungspfeilen an.
9. ICE - Schaltmerkhilfe - Signal.
Standort
: Dieses Merkhilfesignal steht
eine maximale ICE - Zuglänge nach einer Schutzstrecke, also nach einem Signal
Einschalten (El 2).
Signalbild
: Diese Merktafel Wiedereinschalten, zeigt
dem Triebwagenführer an, dass sein ICE mit dem letzten Stromabnehmer - z.B.
auf dem hinteren Triebkopf eines ICE 1
Die Merktafelbezeichnung ist
nicht bekannt.
Bezug
: Dieses Schild ist nicht auf
dem Markt erhältlich. Es dürfte aber kein Problem sein, es selbst anzufertigen.
10.
Haltetafel.
Standort : Diese Haltetafel findet man z.B. unter Bahnsteigdächern
oder an Quertragwerken der Oberleitung hängend.
Signalbild
: Es signalisiert, dass hier die Zugspitze von
planmäßig haltenden
Zügen mit Stromabnehmer, anzuhalten
hat.
Die Tafel trägt die Bezeichnung
K8b.
Bezug
: Diese Haltetafel erhält man
auch bei namhaften Plastikherstellern von Modellbahnzubehör.