Kusel, meine Stadt.
Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.
Dr. Helmut Kohl ( Bundestagssitzung am 1.6.1995 )
Kuseler Stadtwappen
Auf grünem Untergrund befindet sich ein goldener Krummstab, über den ein silberner Wellenbalken, scheinbar der Kuselbach, angeordnet ist. Der Krummstab soll das Remigiusland symbolisieren.
Die Stadt Kusel allein, 239 m über N.N. gelegen, hat nur noch 4354 Einwohner ( Stand 05.2013, mit abnehmender Tendenz ) und ist nicht weit von der Autobahn A 62, zwischen Pirmasens und Trier, im Nordpfälzer Bergland gelegen.
Die Stadt ist die kleinste Kreisstadt Deutschlands! Bedingt durch fehlende Industrieansiedlungen, hat Kusel und der Landkreis, mit 67% eine sehr hohe Auspendlerquote ( Westricher Rundschau vom 21.01.2014 ).
Von 25.780 Werktätigen des Landkreises Kusel, verlassen täglich 17.266 den Landkreis in Richtung Homburg/Saar, Kaiserslautern und Pirmasens, um ihren Lebensunterhalt dort zu verdienen. Irgendwann werden diesen Auspendlern die Fahrtkosten zu teuer und sie verlassen den Landkreis, leider.
In einem von Focus - Money 2016, durchgeführten Regionen - Vergleich im Wirtschaftsranking, nimmt der Landkreis Kusel den Platz 348 von 382 deutschen Landkreisen ein. Im Ranking des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, liegt Kusel landesweit an vorletzter Stelle (31) vor Pirmasens (Stadt, 32).
Auch das Handelsblatt meldet am 27.05.2016 im Zukunftsatlas 2016, dass der Landkreis Kusel nur hohe Zukunftsrisiken für Arbeitsuchende bietet. Im Ranking von 402 Landkreisen nimmt der Lk Kusel im Bewertungsmix die Position 372 ein.
Bewertet wurden, mit Rangangabe :
Dynamik 402, Stärke 349, Demografie 387, Arbeitsmarkt 348, Innovation 335, Wohlstand 317. Erschütternd ist, dass der Lk Kusel in der Dynamik, den letzten Platz von 402 Landkreisen einnimmt.
Der Jugend dieser Stadt und deren Umkreis, kann man nur emfehlen, viel für ihre Bildung zu tun, um anderweitig als in Kusel und im Landkreis zu versuchen, einen Arbeitsplatz für ihren Lebensunterhalt zu finden. Die Stadt Kusel und der Landkreis, wird ihnen das zukünftig nicht bieten können.
Kusel blickt auf eine 1200-jährige Geschichte zurück und hat Stadtrechte seit 1347. Koordinaten : 49° 32 ' N, 7° 24 ' O.
Frühere Kuseler Stadttafel.
Von 1965 bis zum 19.11.2014 war Kusel Garnisonsstadt. Angesiedelt war hier das Artellerielehrregiment 345. Das Foto zeigte den Eingangsbereich zu einem der Unterkünfte.
Beheimatet in Kusel war die Panzerhaubitze 2000. 3 Haubitzen wurden im Mai 2010 mit Bedienungsmannschaften nach Afghanistan verlegt. Das Foto zeigt rechts den Motorwechsel ( 1000 PS ) an der Panzerhaubitze 2000.
Am Tag der "offenen Kaserne" des 26. Juni 2010, wurde auch ein Motorwechsel der Panzerhaubitze gezeigt.
Zur Aufklärung und Zielortbestimmung verwendete das Kuseler Regiment die deutsche Aufklärungsdrohne KZO. Das Foto zeigt das Modell dieser Drohne mit dem Startbooster, auf der aufgerichteten, schussbereiten Startlafette des Startfahrzeuges.
Die Bundeswehr in "kleiner Ausführung" ihrer Waffengattungen, zeigte die Reservistenkameradschaft Modellbau. Alle Modelle konnten ferngesteuert werden.
Bei dieser Gelegenheit habe ich von meinem Panzerzug das Modell (Massstab 1 : 87) der Panzerhaubitze 2000, auf ein Original postiert.
Auch das Kuseler Regiment trauerte um die im afghanischen Krieg gefallenen Kameraden. Das Foto zeigt den Gedenkstein zu Ehren des Gefallenen und der übrigen verstorbenen Kameraden des Kuseler Standortes.
Im Zuge der Bundeswehrreform wurde der Standort Kusel zum Jahresende 2013 geschlossen. Mitte 2013 wurde mit der Verlegung der Soldaten und ihren Panzerhaubitzen nach Idar- Oberstein begonnen.
Am 19.11.2014 hat sich die Bundeswehr in einer Feierstunde von Kusel verabschiedet. Damit endet der Status Garnisonsstadt für Kusel.
Wie die Westricher Rundschau am 31.03.2015 mitteilte, wird ein Teil der ehemaligen Kaserne, eine Erstaufnahmeeinrichtung für ca. 500 ( SWR : 700 ) asylsuchende Migranten werden. Die Belegung mit 680 Migranten ist in 2015 erfolgt. Mit der Belegung der ehemaligen Kaserne, werden dann in der kleinsten Kreisstadt der Bundesrepublik, etwas mehr als 15% der Kuseler Bewohner Migranten sein. Angeblich haben alle ( ? ) Kuseler die Migranten willkomen geheißen.
Der Abzug von 1.100 Soldaten und 60 Zivilisten, führte in Kusel zu einem erheblichen Verlust an Kauf- und Wirtschaftskraft. Durch die Unterstützungsgelder der Migranten, erhofft man sich in Kusel diesen Verlust etwas zu kompensieren.
Durch die rheinland-pfälzische Verwaltungsreform 1969, wurde Kusel Verwaltungssitz des Kreises Kusel. Eingemeindet wurden die Nachbardörfer Bledesbach und Diedelkopf.
Durch Funde urzeitlcher Gegenstände belegt, war die Gegend um Kusel bereits seit 2500 Jahren v. Chr. besiedelt. Die ersten bekannten Bewohner unserer Gegend waren die Kelten, die später von den Alemannen mehr und mehr zurückgedrängt wurden. Ab dem vorhergehenden Jahrhundert v. Chr. fielem die Römer hier ein und kolonisierten unser Gebiet bis etwa 400 Jahre nach Christus. Mit dem Vormarsch der Hunnen 375 in Mitteleuropa, eroberten die Alemannen das linksrheinische Gebiet von den Römern zurück. Bis zur Schlacht von Zülpich um 496, gehörte unsere Gegend zu Alamannien/Alemannien.
In der Schlacht der angreifenden Alemannen gegen die Franken, wurden diese entscheidend von den Truppen der Rheinfranken, unter der Leitung von Sigibert von Köln mit Unterstützung der Salfranken, unter Chlodewig I., entscheidend geschwächt. Chlodewig war es auch, der in einer weiteren Schlacht gegen die Alemannen, diese unterwarf und somit deren "Reichshoheit" beendete.
Der bis dahin heidnische Frankenkönig Chlodewig löste, nach seinem Sieg über die Alemannen, sein Versprechen ein, sich im Erfolgsfall taufen zu lassen und den christlichen Glauben anzunehmen. Maßgebend hierzu soll eine Frau gewesen sein - die Burgunderin Chlothilde.
Mit dem Übertritt Chlodewigs zum katholische Glauben in Reims, gehörte nun unsere Heimat ab 900 zum Erzbistum Reims, dessen Gründer Remigius war. Ihm zu Ehren wurde 902, auf dem heutigen Marktplatz, die Remigiuskirche zur ersten Mutterkirche vom Erzbischof zu Reims geweiht.
Ein Nachfahre des Königs Chlodewig, schenkte dem Benediktiner Kloster in Reims, einen Hof mit Land und den später genannten Remigiusberg. Die Kirche und Kloster auf diesem Berg bei Kusel, wurden Ende des 11.Jahrhunderts von Graf Folmar Luneville gestiftet. Aufgelöst wurde das Kloster während er Reformationszeit. Die von der Benediktiner-Probstei übriggebliebene Pfarrkirche St. Remigius ist mit der Ruine Michelsburg, heute ein beliebtes Ausflugsziel.
In den Jahren 657 bis 719 wurde das Frankenreich nach Machtkämpfen und Tod, von verschiedenen Machthabern, teilweise ohne Königstitel, regiert. Pippin der III., als Begründer des Kirchenstaates Vatikan in die Geschichte eingegangen, übertrug nach seinem Tod die Regentschaft auf seine Söhne Karl und Karlmann.
Nach dem Tode seines Bruders Karlmann wurde Karl, später als Karl der Große bekannt, Alleinherrscher des Frankenlandes. Auf dem Höhepunkt seiner Macht, wurde Karl der Große im Dezember 800, in Rom zum Kaiser gekrönt. Aachen wurde zur Kaiserpfalz und zum Zentrum des Frankenreiches unter Karl dem Großen.
Erst durch die große Verwaltungsreform Karls des Großen um 793, fiel "Cosla", wie Kusel früher hieß, an den Nahegau im Frankenreich.
In den Verträgen von Mersen ( 870 ) und Ribemont (880 ) teilten die Urenkel Karls des Großen, das riesige Frankenreich in verschiedene Reichsteile auf. Diese wurden zu eigenständigen Staaten mit unterschiedlicher Entwicklung. Der westliche Teil des Frankenreiches übernahm den Namen Frankreich, während aus dem östlichen Teil des Frankenreiches das Heilige Römische Reich entstand.
Aus diesem Heiligen Römischen Reich entstand später Deutschland.
Dreimal zerstörten Brände die Stadt Kusel bis auf die Grundmauern. Während des 30-jährigen Krieges brannten Kroaten die Stadt nieder und töteten die gesamte Bevölkerung.
1677 brannten Truppen Ludwigs des XIV., im Zuge der Reunionskriege, die Statd zum zweitenmal nieder.
Die dritte Niederbrennung musste die Stadt am 26. Juli 1794 hinnehmen. Französische Truppen, unter Befehl des Generals Renauld, umstellten die Stadt. Auf Befehl des Volksrepräsentanten Henze, musste die Stadt als "Feindin der Republik und zugetane Freundin der Preussen", innerhalb einer Stunde geräumt werden. Danach wurde sie bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Über 2000 Bürger verloren damals ihr Hab und Gut.
Grund der Niederbrennung war aber die angebliche Verbreitung von Falschgeld.
Von meinem Modellbahnfreund Karl-Heinz Schneider, habe ich die Übersetzung einer in Sütterlinschrift abgefassten Brandbeschreibung erhalten. Wer der Verfasser dieser Beschreibung ist, konnte nicht ermittelt werden. Wir vermuten, dass es ein Stadtschreiber war. Der Inhalt dieser Beschreibung ist zwar traurig, aber das damalige Deutsch, wir vermuten, es wurde in Alt Bairisch ( i nicht y ) abgefasst, ist einfach köstlich.
Stadtplan Kusel vor der Brand.
Detail der Karte von K.-H. Schneider
Immer wieder lag Kusel im Aufmarschgebiet der verschiedensten Heere. Nach dem Krieg von 1798 wurde das linksrheinische Gebiet französich. Kusel wurde der Sitz der Munzipalverwaltung.
Nach den Befreiungskriegen fiel Kusel, im Zuge der Wiener Verträge, an Bayern und wurde Sitz des Landeskommissariats im Rheinkreis.
Die Zeit des Aufschwungs hatte Kusel nun erreicht.
1822 wurden 2 Schulhäuser gebaut, 1824 eine Wasserleitung verlegt, 1829/30 die evangelische Kirche errichtet.
1844 erschien die erste Kuseler Zeitung " Der Pfälzer" und die "Kuseler Chronik" in dem Druckhaus, dass 1964 von der Familie Helmut Koch übernommen wurde. Elisabeth und Helmut Koch verlegten, druckten und vertrieben später die Zeitung "Kuseler Tageblatt". In ihrem Verlag und Druckhaus, wurde von Helmut Koch die Broschüre "Land und Leute" verfasst und gedruckt, aus der hier, mit freundlicher Genehmigung, Auszüge wiedergegeben werden.
Handel und Gewerbe erreichten eine nie gekannte Blütezeit. Das Handwerk der Wollweber und Tuchmacher entwickelte sich zum Großgewerbe. Zum besonderen Ruhm gelangte die Kunst der Hutmacher, deren Erzeugnisse bis weit über die Heimatgrenzen vertrieben wurden.
Heute erinnert auf dem Marktplatz der Hutmacherbrunnen an diesen Wirtschaftszweig mit seiner 400-jährigen Tradition. Die ehemalige Tuchfabrik ist heute, dank der EU-Fördermittel, zu einem mehrfachen Bürotrakt verschiedener Unternehmen, mit ca. 200 Mitarbeiter geworden.
Die ehemalige Tuchfabrik heute.
Die Eröffnungsseite der Kuseler H0-Modellbahner führt in ihrer obersten Zeile das Musikantenland In Rheinland-Pfalz an. Anfang des 19. Jahrhunderts herrschte große Not in der Westpfalz. Neben den Wollwebereien und Tuchfabriken gab es kaum weitere Industrie, um allen Berufs- und Verdienstmöglichkeiten zu bieten.
Und mit diesem großen Geldschein konnte man nicht mal eine Scheibe Brot kaufen.
In den Steinbrüchen der Umgebung schufteten die Menschen für ein geringes Entgeld.
Das Foto zeigt den Steinbruch bei Rammelsbach.
Die "Steinhauer" der Pflastersteine.
Zusätzlich brachte die Mechanisierung in den Webereien viele um ihre Arbeitsplätze. Tausende verließen das Land und suchten in der Fremde ihr Glück. Heute zeigt ein Auswanderermuseum in Oberalben diese Völkerwanderung. Viele der Auswanderer spielten Musikinstrumente, die auch in der hiesigen Gegend gefertigt wurden.
So verdingten sich diese Wandermusikanten in Militär- und Zirkuskapellen und auch in Kur- und Symphonieorchestern. Einige von ihnen wurden berühmt und reich. So wurde dem Musikanten und Komponisten Kilian die Leitung einer Militärkapellmeisterschaft übertragen. Dem Musikanten Und Komponisten Drumm gelang es sogar mit "Hail of America" einen Marsch zu komponieren, der heute noch im Weißen Haus erklingt, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten von America, Staatsgäste empfängt.
Diesen Wandermusikanten ist eine permanente Ausstellung in der Zehntscheune der Burg Lichtenberg bei Kusel gewidmet. Eine wirklich sehenswerte Ausstellung.
Die Stadt Kusel hat diesen Wandermusikanten mit dem Standbild der 3 Musikanten, auf dem großen Kreisel der B 420, eine besondere Ehre zuteil werden lassen. Die 3 Musikanten aus Bronzeguss des Künstlers Walter Schembs aus Worms, gesponsert vom Rotary-Club Kusel und der Stiftung Rheinland-Pfälzer Kulturgut, ruhen auf einem metallenem, quadratischen Sockel inmitten des Kreisels.
Spötter bezeichnen die Figuren als "Hartloffs rostige Ritter"
Die Burg Lichtenberg, in der Nähe von Kusel, gehört mit ihrer stattlichen Länge von 425 Meter, zu den größten und längsten Burgen Deutschlands. Die Ober- und Unterburg, ihre Zehntscheune mit kleiner Kirche, einer hervorragenden Gastronomie, der Jugendherberge und dem Geoskop mit seinen prähistorischen Funden, ist eine weitere Attraktion im Kuseler Land. Dieses Geoskop passt zwar architektonisch zum Rest der Burg, "wie die Faust aufs Auge", ist aber mit seinen Ausstellungsstücken sehenswert.
Die Burg Lichtenberg heute.
In Kusel findet man im Stadtmuseum eine reichhaltige Sammlung von Erinnerungsstücken, aus der wechselvollen Geschichte der Stadt und seinem Umland.
Eim besonderer Raum in diesem Museum ist Kusels größtem Sohn gewidmet : Fritz Wunderlich. Schriftstücke, Bilder und Musikaufnahmen, geben einen Überblik über das Leben und Schaffen des großen Künstlers.
Täglich hört man am Rathaus das Glockenspiel, dass die von Fritz Wunderlich gedichtete und komponierte Melodie des Kuseler Liedes läutet :
........Ein Städtchen liegt im Pfälzerland, im Tal so wunderschön. Dort ist's, wo meine Wiege stand, wohin meine Träume geh'n..........
Das folgende Foto zeigt das Rathaus mit dem Glockenspiel über dem Eingang.
Die Gedenktafel am Geburtshaus von Fritz Wunderlich.
Foto: M. Richter
Das Geburtshaus von Fritz Wunderlich.
Foto: M. Richter
Unter www.youtube.com/watch?v=_4tWscOS330 kann man Fritz Wunderlichs Pfälzer Heimatlied von Kusel hören. Begleitet wird das Heimatlied von einem kurzen Film über Kusel.
Seine letzte Ruhestätte hat Fritz Wunderlich auf dem Waldfriedhof in München gefunden.
Der vergessene Kuseler.
Am 26.11.2008 habe ich die Westricher Rundschau ( Rheinpfalz ) angeschrieben und der Redaktion mitgeteilt, dass die Stadt Kusel zwar ihren Bürgermeistern ein ehrendes Andenken bewahrt, aber ihren weltweit bekannten Sohn der Stadt nicht kennen will.
Es gibt zwar einen Roebelweg und eine Roebelvilla, die aber ihm nicht zuzuordnen sind. Über seine bahnbrechende Erfindung in der Elektrotechnik, gibt es keine Hinweise im Museum, oder auf den Webseiten der Stadt.
Durch eine Recherche des Reinhard Schmidt in der Westricher Rundschau vom 05.01.2009, gehört die Roebelvilla einem früheren Bürgermeister der Stadt. Der Roebelweg wurde auch zu Ehren des Bürgermeisters und nicht dem bedeutenden Erfinder gewidmet.
Ehemalige Bürgermeister der Stadt Kusel haben offensichtlich bei den Stadtregenten ein beachtlicheres Ansehen als weltweit bekannte Kuseler Erfinder.
Mein Anschreiben an die Westricher Rundschau hat nun zu einem weiteren Beitrag geführt. Am 09.01.2009 veröffentlichte sie einen Beitrag des stellvertretenden Leiter des Institutes für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern.
Herr Roland Paul führt an, dass der Vater des Erfinders, Wilhelm Franz Karl Roebel, früher Apotheker und später Bürgermeister in Kusel war. Sicher ist nun, dass der Roebelweg zu Ehren des Vaters benannt wurde. Auch gehöhrte das Anwesen Roebelvilla, dem Vater mit seiner Frau Susanna Roebel, geborene Stepp.
Herr Roland Paul empfiehlt nun, die Stadt solle unter dem Straßenschild "Roebelweg" ein Zusatzschild anbringen mit dem Text :
Zu Erinnerung an den Apotheker Wilhelm Franz Karl Roebel ( 1846 - 1923 ), Bürgermeister von Kusel von 1902 bis 1915, Vater von Diplom - Ingenieur Ludwig Roebel ( 06.05.1878 - 07.04.1934 ), Erfinder des Roebelstabes.
Ob die Stadt Kusel nun verspätet, dem großen Erfinder die entsprechende Ehrung zukommen lässt, ist nicht bekannt.
Allerdings, ob ein Weg dieser Ehre gerecht wird, muss doch sehr bezweifelt werden wenn man bedenkt, dass man eine Straße zu Ehren eines Kuseler Arztes Dr. Albert Jung benannt hat.
Mit seiner Erfindung, des weltweit bekannten "Roebelstabes," - bessere Verteilung der Stromdichte durch gekröpfte Einzelleiter des CU-Wicklungsleiters - während seiner Tätigkeit bei BBC - Mannheim, wurde es erst möglich, Generatoren mit einer Erzeugerleistung größer 20 MW ( 20 Millionen Watt ) zu bauen. Mit dem Einsatz seiner Erfindung, konnte BBC Mannheim 1914 im Kraftwerk Elverdingen, die weltweit größte Turbogruppe mit 20.000 Kilowatt installieren. Heute werden mit seiner Erfindung Generatoren bis 1600 MW gebaut. Die Technik, Wicklungsleiter in gekröpfte Einzelleiter zu fertigen, wurde später auch in Transformatorenwicklungen und Supraleitern angewandt.
Der Roebel Stab. Gut zu erkennen ist, wie 5 flache Kupferleiter einer Wicklung gekröpft und miteinander verflochten sind.
Am 19.03.1912 erhielt BBC - Mannheim für seine Erfindung das Patent D.R.P.Nr. 277012. Zur damaligen Zeit erhielten die Firmen die Patente für die Erfindungen ihrer Mitarbeiter. 1925 verlieh ihm BBC den Titel eines technischen Direktors. Alle Firmen, weltweit, die im Generatoren- und Motorenbau seine Erfindung nutzten, mussten an BBC Lizenzgebühren zahlen.
1933 wurde dem Elektroingenieur von der Technische Hochschule der Freien Stadt Danzig, die Würde eines Doktor - Ingenieur ehrenhalber verliehen.
Am 7.4.1934 starb Ludwig Roebel in Königsfeld im Schwarzwald. Auch in dieser Stadt ist kein Hinweis zu diesem bedeutenden Erfinder zu finden. Einzig die Stadt Mannheim würdigt diesem Ingenieur eine ausführliche Personenbeschreibung - siehe hierzu den später angeführten Link.
Die Stadt Mannhheim zählt Ludwig Roebel mit Freiherr von Drais, Carl Benz und Julius Hatry zu den großen Mannheimer Erfindern, die mit ihren Entwicklungen international anerkannt sind und den technischen Fortschritt maßgeblich geprägt haben. In einem Buch mit dem Titel "Mannheimer Pioniere" wird auch seine bedeutsame Erfindung beschrieben.
Der Roebelweg in Kusel weist nicht - wie ich annahm - auf den großen Erfinder hin, sondern gilt einem früheren Bürgermeister.
Die Stadt Mannheim dagegen hat zwei Straßen, in Mannheim und Mannheim - Käfertal, nach ihm benannt
Foto: M. Richter
Die Touristikinformation der Stadt konnte mir erst nach einigen Telefonaten, den Standort der Roebel-Villa beschreiben. Den großen Erfinder kannte in diesem Büro keiner. Obwohl ich die anwesenden Mitarbeiter auf diesen Erfinder hingewiesen habe, wurde mir eine Villa angegeben, die aber einem früheren Bürgermeister und nicht dem Erfinder gehörte.
Die vom Touristikbüro angegebene Villa, die man dem Erfinder zugeordnet hat.
Foto: M. Richter
Ein weiterer vergessener Kuseler.
Paul Bauer, der auszog den 3.Pol zu erobern und Olympiasieger wurde.
Paul Bauer wurde am 29.12.1896 in Kusel geboren. Er war der Älteste von 4 Kinder einer angesehenen Tuchwarenfamilie. Zu seiner Verwandtschaft gehörten ein Artillerieoffizier, ein Landarzt und ein Professor, der Paul zu sich nach Neuburg holte als der Vater starb. Dort macht er sein Abitur und kehrt nach Kusel zurück, um sich bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zum Miltär zu melden. Nach kurzer Militärausbildung wird er an die Front geschickt und kehrt 1915 verwundet zu seiner Familie nach Kusel zurück. Wieder Militärtauglich, wird er zum Führungsoffizier ausgebildet und muss wieder an die Front. 1919 kehrt er aus englischer Gefangenschaft nach Kusel zurück.
Kurze Zeit später zieht er nach München und beginnt dort ein Jurastudium an der Ludwig-Maximilian-Universität, dass er mit Auszeichnung abschließt. Als Student wird er Mitglied in dem erlesenen Akademischen Alpenverein München, in dem er später zu einer unumstrittenen Führungspersönlichkeit wird. Nach seiner Tätigkeit in der Rechtsabteilung von BMW, ist er von 1924 bis 1934 in Nabburg als Notar tätig.
Er beginnt mit mehreren Bergsteigern Touren ins Alpenmassiv, den Pyrenäen und ins Pamirhochland. Obwohl er sich aus der Vereinstätigkeit zurückzieht, gilt er weiterhin als die graue Eminenz des AAVM. Mit seiner Schwester Maria, die an der derselben Universität wie er Pädagogik, Philosophie und Germanistik studierte und später promovierte, bereitet er 2 Jahre lang eine Kaukasus-Expedition vor, die er 1928 führt.
1929 stellt er ein Expeditionschor aus ihm genehmen Bergsteigern zusammen, das unter seiner Leitung den Kangchendzönga ( tibetanische Bezeichnung : "Fünf Schätze des Grossen Schnees" ) im Himalaya bezwingen soll. Er verlangt von den Teilnehmern, entsprechend seiner militärischen Ausbildung, unbedingten Gehorsam ihm gegenüber. Dank seines ungewöhnlichen Organisationstalentes, gelingt es es ihm in kurzer Zeit alle diplomatischen Genehmigungen zu bekommen. Er muss den Engländern garantieren, dass sie nicht den 3. höchsten Berg von Indien aus angehen, weil sie den Mt. Everest als ihren Berg ansehen. Der Expedition gelingt es den Kangchendzönga bis auf 7250 m zu erklimmen, bevor schlechtes Wetter sie zur Umkehr zwingt.
Sie werden danach in Indien und Deutschland als Helden gefeiert. Die Engländer würdigen seine Leistung und bieten Paul Bauer die Mitgliedschaft im erlesenen Himalayaclub an.
1931 erscheint sein erstes Buch "Im Kampf um den Himalaya - Der erste deutsche Angriff auf den Kangchendzönga 1929". Dieses Buch macht ihn 1932 bei den X. Olympischen Spielen in Los Angeles, in der Sparte Literatur der Kunstwettbewerbe, zum Olympiasieger. Sein Name steht heute noch auf der Ehrenstele früherer deutscher Olympiasieger am Berliner Olympiastadion.
Die Ehrung von Sportlern mit ihrer Namensnennung auf Stelen, beruht auf einer Tradition aus der grieschischen Antike. Die Stelen mit den Namen der deutschen Olympiasieger aller olympischen Spiele der Neuzeit, sind, auf dem Rundgang am Olympiastadion Berlin aufgestellt, einzigartig in der Welt.
Die dritte Zeile von unten, zeigt auf der Olympiastele von 1932, den Namen des berühmten Kuselers.
© Olympiastadion Berlin GmbH
Das folgende Foto zeigt einen Ausschnitt der Olympiastele von 1932, mit den Namen des berühmten Bergsteigers.
© Olympiastadion Berlin GmbH
Die beiden Fotos zuvor, wurden mir freundlicherweise von der Abteilung Presse und Veranstaltungen Olympiastadion Berlin GmbH, auf Anfrage angefertigt. Ihnen gilt mein besonderer Dank.
Weitere Fotos des größten deutschen Mehrkampfstadion, findet man unter www.olympiastadion-berlin.de
Im folgendem Foto werden 4 Bücher von Paul Bauer gezeigt.
Kunstwettbewerbe wurden bei den Olympischen Spielen von 1912 bis 1948 ausgetragen. Hier wurden, wie bei den sportlchen Disziplinen, Gold-, Silber- und Bronzemedaillen verliehen. In Los Angeles gab es in den Kunstwettbewerben 9 Bereiche. Es waren dies: Städtebauliche Entwürfe, Architektonische Entwürfe, Literatur, Musik, Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle, Grafik, Rundplastiken und Reliefs und Medaillen.
In den Bereichen Architektonische Entwürfe und Grafik, bekamen zwei Deutsche die Bronzemedaille.
Im gleichen Jahr versucht erneut eine Expedition unter der Leitung von Paul Bauer den Kangchendzönga zu bezwingen. Diesmal zwingt ein anhaltendes Unwetter auf der Höhe von 7450 m die Bergsteiger zur Aufgabe, sie müssen umkehren.
Im dritten Reich wird Paul Bauer zum Spitzenfunktionär des deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. Zuvor muss er Mitglied der NS-Partei werden. Von 1934 bis 1938 muss er den Deutschen Bergsteigerverband nationalsozialistisch ausrichten, weil die Machthaber die weltweit anerkannten Leistungen deutscher Bergsteiger für sich nutzen wollen.
Im Olympiajahr 1936 gründet Paul Bauer die Deutsche Himalaya-Stiftung deren zeitweiliger Leiter er auch war. Ziel der Stiftung war, mit Geldmittel das Monopol des deutschen Expeditionswesens zu erlangen.
Paul Bauer war unter anderem führendes Mitglied im Österreichischen Alpenklub ( ÖAK ), dem nur leistungsstarke Bergsteiger, wie Hermann Buhl, dem Erstbesteiger des Nanga Parbat, angehörten. In Tirol war er in der NS-Zeit, Leiter der Heeres-Hochgebirgsschule Fulpmes.
Unter der Leitung von Willy Merkl - dem Halbbruder von Dr. Herrligkoffer - versucht 1934 eine deutsch - österreichische Expedition den Nanga Parbat zu bezwingen. Der Versuch endet in einer unsäglichen Tragödie. Durch einen gewaltigen Schneesturm zur Umkehr gezwungen, sterben beim Abstieg zum Lager IV 5 Bergsteiger und 11 Sherpas.
Nach dieser Tragödie wird die Planung aller weiterer Expeditionen Paul Bauer übertragen.
Auf Kundfahrt 1936 in den Sikkim-Himalaya, führt Paul Bauer eine kleine Expeditionsgruppe in den östlichen Eckpfeiler des Kangchendzönga-Massivs. Während Paul Bauer im höchsten Lager den Rückzug sicherte, gelang seinen Gefährten Karl Wien und Adolf Götten die Erstbesteigung des 6888 m hohen Siniolchu. Der Siniolchu gilt als einer der schönsten Berge der Erde.
Mit Dr. Carlo Wien soll 1937 ein weiteres Expeditionschor versuchen, den Nanga Parbat zu erstürmen. In 6180 m Höhe verhindert erneut ein Schneesturm den weiteren Anstieg. Man steigt ab und wartet im Lager 4 besseres Wetter ab. In der Nacht vom 14. zum 15. Juni begräbt eine gewaltige Lawine das Lager 4 mit den schlafenden Bergsteigern unter sich. Alle 7 Bergsteiger und 9 Sherpas verlieren ihr Leben.
Nachdem Paul Bauer von dieser erneuten Tragödie erfährt, organisiert er sofort eine Suchexpedition. Mit einer organisatorischen Meisterleistung und unter der Mithilfe der Engländer, gelingt es ihm nach nur 4 Wochen, mit zwei Bergsteigern das verschüttete Lager zu erreichen. Sie können bis auf 2 Expeditionsteilnehmer alle toten Kameraden bergen und bestatten.
Von Helmut Koch habe ich am 27.04.2016 einen Zeitungsartikel vom 28.07.1937 erhalten, der von dem Telegramm berichtet, dass Paul Bauer aus dem Lager 4 am Nanga Parbat, der deutschen Himalaja-Stiftung in München gesendet hat. In diesem Telegramm berichtet Paul Bauer, dass er mit seinem Team die toten Expeditionsteilnehmer, Martin Pfeffer, Dr. Hans Hartmann, Dr. Karl Wien, Dr. Günter Hepp und Peter Faudhauser in 3m Tiefe, unter einer Eislawine gefunden und unweit des Lagers 4, in der Nähe eines hohen Eisturms, beigesetzt hätten.
Das ist der Artikel, der am 28.7.1937 in einer Zeitung erschienen ist:
Fortan trägt der Nanga Parbat den Namen "Schicksalsberg der Deutschen."
1938 startet erneut, unter der Leitung von Paul Bauer, eine Expedition zum Nanga Parbat. Erstmalig in der Welt, wird eine Expedition von einer JU 52 aus der Luft versorgt. Material und Proviant werden mit Fallschirme abgeworfen. Die Bergsteiger in dem Flugzeug halten über Sprechfunk Kontakt zu Paul Bauer. Auf Höhe des "Mohrenkopfes," findet Paul Bauer mit seinen Kameraden den mit Schnee bedeckten toten Willy Merkl und seinen Sherpa Gay-Lay. Kurz vor dem "Silbersattel" in 7597 m Höhe , zwingen erneut starke Schneestürme Paul Bauer zum Abbruch des Gipfelssturms. Sie kehren um.
Nach der Rückkehr übergibt der nun 42jährige seine Ämter an seine Nachfolger. Ein Jahr später wird er erneut zum Militär eingezogen und übernimmt in Berchtesgaden als Major der Reserve, das Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 2. Er muss es in den Kaukasus führen, den er bereits kennt. Er bekommt im Kaukasus Malariafieber und wird mit einer der letzten Lazarettflugzeuge in die Heimat geflogen.
Aus Gefangenschaft 1946 nach Kusel heimgekehrt, sieht er zum ersten Mal seine Tochter Elisabeth, die seine Frau Josefine 3 Jahre zuvor gebohren hat.
Später bekam Elisabeth noch eine Schwester mit dem Namen Angelika.
Er wird später in den Vorstand des Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V. gewählt, dem auch der Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber angehört, oder angehört hat. Zu Ehren der gefallenen Gebirgsjäger aller Nationen, setzte sich Paul Bauer für eine zentrale Gedenkstätte am Hohen Brendten bei Mittenwald ein.
Auf Anfrage, ob der Herr Ministerpräsident a.D. Dr. Edmund Stöiber aufgrund seiner Mitgliedschaft im Kameradenkreis Paul Bauer persönlich kennen gelernt hat, verneint das sein Büroleiter Haselbeck in seinem Antwortschreiben :
In meinem Anschreiben an Dr. Stöiber, hätte ich vielleicht nicht den Kameradenkreis anführen dürfen.
Obwohl viele Organisationen gegen die alljährliche Gedenkfeier an diesem Mahnmal protestieren, ehren viele Würdenträger aus der Politik, sowie hohe Offiziere der Bundeswehr und anderer Nationen, die gefallenen Gebirgsjäger.
Den deutschen Gebirgsjägern werden einige Verbrechen im 2. Weltkrieg in Griechenland, Italien und in Afghanistan nachgesagt. Dem Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 2 unter Führung von Paul Bauer, konnte derartiges nicht vorgeworfen werden. Er wird wie seine Schwester Dr. Maria ohne Bedenken entnazifiziert. Maria Bauer, die als Krankenschwester im 1. Weltkrieg und später nach dem 2. Weltkrieg in der Kriegsgräberfürsorge geachtet wurde, stirbt 1989, ein Jahr früher als Paul und wird in Kusel bestattet. Ihr Grab mit ihrer 2001 verstorbene Schwester Theresia wird von Unbekannten mit Blumen versehen. Paul Bauer ist am 10.1.1990 in Perlach verstorben. Über seine Kinder- er hatte auch einen Sohn - sowie seiner Frau, ist nichts überliefert.
Der Alpen-Club United Kingdom in London,dessen Vizepräsident er zeitweilig war, schrieb in einem Alpine Journal zum Tode von Paul Bauer :
"Paul Bauer died peacefully on 9 January 1990 in Munich, in the circle of his family. This marked the departure from the scene of the Nestor and the last of the great German Himalaya pioneers. ..............Together with his family, the Austrian Alpin Club and many mountaineers everywhere mourn the departure of a great pioneer of the Himalaya and an outstanding man."
1969 wird Paul Bauer im "Spiegel" als Pionier späterer Hochgebirgsexpeditionen gewürdigt und von Reinhold Messner für seinen Weitblick gepriesen.
Zu Paul Bauer im Januar 2009 befragt, antwortet mir Reinhold Messner :
"Paul Bauer habe ich gut gekannt. Leider NS belastet. Bauer war im Alter zurückhaltend und kulant. Als junger AV-Funktionär ( Alpenverein ) intrigant und ein großer Nationalsozialist mit großdeutschen Visionen."
Durch meine geänderte E-Mail-Adresse werde ich vielfach, obwohl ich meinen Nachnamen immer angebe, ungewollt Herr Kusel genannt.
Hier meine E-Mail-Anfrage mit der Antwort des berühmten Bergsteigers, Reinhold Messner :
In den Kreisen der Bergsteigerelite um Reinhold Messner, wird Paul Bauer aber als Bergsteiger nach wie vor geachtet.
Auch zu Paul Bauer findet man in seiner Geburtsstadt, weder in den Websiten der Stadt oder des Kreises, noch in sonstiger Form, irgendeinen Hinweis.
Die lokale Presse auf ihn aufmerksam gemacht, würdigt ihn in keinster Weise.
Die Fotos zeigen die beiden vergessenen Kuseler Persönlichkeiten.
Dr. Maria Bauer.
Dieses Foto mit Autogramm hat mir freundlicherweise Frau Weber aus der Drogerie und Parfümerie Dziuk zur Verfüfung gestellt. Dr. Maria Bauer und ihre Schwester Therese kauften dort öfters ihre Kosmetikartikel.
Laut "Frauenspuren" gehört Maria Bauer zu den 30 historisch bedeutsamen Frauen der Westpfalz.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauen und Gleichstellungsbeauftragten in Rheinland-Pfalz / LAG, führt Maria Bauer unter den 100 Großen Rheinland-Pfälzerinnen an.
Maria Bauer wurde 1898 in Kusel geboren. Sie ist nach ihrem Bruder Paul, das 2-te Kind der Tuchverkäuferfamilie. Als sie 4 Jahre alt ist, stirbt ihr Vater und die Familie zieht in das Haus der Großeltern "An der Landschaft" in Kusel. Das Haus gehört seit 1820 der Familie und zählt heute zu den Einzeldenkmälern in Kusel.
Das Haus als "Bauerhaus" in Kusel bekannt, zeigt rechts den Laden, in dem die Mutter Bauer nun den Lebensunterhalt der Familie plötzlich als"Kauffrau" erarbeiten musste.
Nach den Schuljahren in Kusel meldete sie sich 1914 im Alter von 16 Jahren, freiwillig zum Lazarettdienst. Im selben Jahr beginnt sie bei den Dominikanerinnen in Speyer eine Ausbildung zur Lehrerin und besteht 1917 ihr Schlussexamen. Danach ist sie an verschiedenen Schulen in der Umgebung von Kusel als Lehrerin tätig.
Es ihrem großen Bruder gleichtun, zieht sie 1923 nach München und will wie er an der Ludwig-Maximilian Universität, in der Fachrichtung Pädagogik, Philosophie und Germanistik studieren.
"Nebenbei" (!) macht sie in München ihr Abitur und schließt 1927 mit ihrer Dissertation und der Benotung "Magna cum laude" ihr Studium ab.
Die Bergsteigerei ihres Bruders zieht sie magisch an. Sie will es ihm gleichtun. Eine Teilnahme an einer Bergtour ihres Bruders mit Kameraden, lehnt er aber ab. Daraufhin unternimmt sie mit kundigen Bergführern Touren in den Alpen. Kurz vor dem 2. Weltkrieg besteigt sie mit ihrem unbändigen Willen, im Alleingang ihren ersten Dreitausender in den Alpen.
Ihr Pflichtbewusstsein, auch während des 2 Weltkrieges etwas tun zu müssen, meldet sie sich freiwillig beim Roten Kreuz und will als Betreuungshelferin, nahe der Front, in Lazaretten tätig werden. Als der Truppenrückzug beginnt, wandert sie "mit ihrem Lazarett" zum nächsten Standort. Kurz vor Kriegsende wird das Lazarett nach Heidelberg verlegt. Mit der Einnahme der Stadt durch die Amerikaner wird das Lazarett zum Gefangenenlager.
Das gesamte Gefangenenlager wird nach Göppingen verlegt, weil die Amerikaner den Platz für ihr eigenes Lazarett beanspruchen. Wie schon in den Lazaretten zuvor, initiiert sie mit anderen Vorlesungen und kleine Spiele, um den Mitgefangenen ein bisschen das erlebte Leid vergessen zu lassen. Den amerikanischen Lagerkommandanten bittet sie, eine Lagerschule einrichten zu dürfen. Der lehnt zwar hämisch ab, gewährt ihr aber aufgrund ihrer Beharrlichkeit, eine Baracke als Schule. Alle Lehrpläne mussten vom amerikanischen Lagerkommandanten genehmigt werden.
In diesem Lager erfährt sie, dass ihr Bruder Franz seinen Kriegsverletzungen erlegen ist.
Dr. Maria Bauer leitet die Gefangenenschule bis zur Auflösung des Lagers 1946.
Nach Kusel zurückgekehrt, wird sie provisorisch bei der Pädagogischen Akademie angestellt. Sie lehrt dort zweimal wöchentlich Deutsch und Geschichte. Mit 50 Jahren hält sie 1949, in der Tuchfabrik der provisorisch eingerichteten Volkshochschule, ihren ersten Lichtbildervortrag mit dem Thema "Dome und Kathedralen."
Später in der Luitpoldschule in Kusel angestellt, wird sie 5 Jahre später Beamtin.Die Zeit des Kriegsdienstes wird ihr für die spätere Pensionierung angerechnet. Sie wird Mitglied des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und beginnt deutsche Soldatenfriedhöfe in ganz Europa zu besuchen und sich an der Pflegschaft zu beteiligen. Für den deutschen Soldatenfriedhof in Meuchin/ Belgien, übernimmt sie die Patenschaft. Später auch die der deutschen Soldatenfriedhöfe in Rumänien, Serbien und der Türkei.
So "nebenbei" arbeitet sie weiter an der Volkshochschule und hält Vorträge über die vielen Erlebnisse und Erfahrungen die sie gemacht hat. Reise- und Erlebnishungrig und nicht müde werdend, unternimmt sie weltweite Reisen bis hin nach China. Entbehrungen, während der damaligen Reisemöglichkeiten, können sie nicht stoppen.
Sie bezeichnet sich oft als unermüdlicher Wandervogel. Ihre Reiserlebnisse schildert sie in vielen Diavorträgen an der Volkshochschule. Bekannte haben mir berichtet, dass sie bei diesen Vorträgen mit einem Zeigestock wie eine erziehungsberechtigte Lehrerin aufgetreten sei. Gegenfragen ließ sie selten zu.
Diese Frau die so vile Gutes getan hat, galt in Kusel, in ihrem direktem Umfeld als etwas schwierig, weil sie stets dominant, etwas unnahbar, aufgetreten sei. In ihrem Buch "Sieben Farben hat der Regenbogen" schildert sie ihr Leben. Von ihrer Familie und ihrem berühmten Bruder Paul ist wenig angeführt. Ihr Bruder Franz wird nur mit seinem Tod erwähnt. Ihre Schwester Therese sei, so hört man, für sie nur eine notwendige Hausangestellte gewesen.
Das Buch zeigt sie etwas "Ich bezogen", aber sie beschreibt ja ihr Leben und nicht das ihrer Familie. Sie wurde nicht so berühmt wie ihr Bruder Paul, aber für viele die ihren Lebenslauf kennen, war sie eine bewundernswerte Frau.
Dem schließe ich mich, nach der Lesung ihres Buches "Sieben Farben hat der Regenbogen", an.
1995 ist Dr. Maria Bauer in Kusel gestorben. Ihre Schwester Therese starb 2001. Die nachfolgend gezeigten 3 Bücher hat sie in dem Gartenhäuschen ihrer Familie geschrieben.
Das Gartenhäuschen mit dem Garten war mit dem Dekanat das einzige Anwesen, dass dem großen Brand 1794 der Stadt Cusel, durch die französischen Truppen, überstand. Das Anwesen mit Häuschen hat Maria Bauer der Nachbarfamilie verkauft, weil die Instandhaltungskosten ihr Budget nicht zuließ. Für sie und ihrer Schwester galt ein lebenslanges Nutzungrecht. Dieses Nutzungsrecht ist vor einem Jahr aufgelöst worden. Das Gartenhäuschen steht unter Denkmalschutz, wie das "Bauerhaus" in der Stadtmitte.
Das Familiengrab der Maria, Therese und Franz Bauer. Es ist wieder schön von Unkraut befreit. Manchmal werden auch Blumen abgelegt. Das Grab hat eine Ruhefrist bis 2020.
Im Herzen immer Kuseler geblieben und nicht vergessen.
Eine Wissenschaftler - Familie aus Kusel.
Ein weiterer hoch angesehener Kuseler Erfinder war, neben Dr.-Ing. Ludwig Roebel, der in der Hochfrequenztechnik tätige Dr.-Ing. Hermann Walter Ehrenspeck.
Hermann W. Ehrenspeck, am 27.2.1912 in Kusel geboren, stammte aus der angesehenen Familie Karl Ehrenspeck. Friedrich Ehrenspeck, der Vater von Karl und Carl Cappel führten die von Simon Ehrenspeck 1806 gegründete Strumpfwirkerei, zu einer angesehenen Tuchfabrik für feine Strickwaren in der Trierer Straße 60.
Die Tuchfabriken von Zöllner und Ehrenspeck waren damals die größten Tuchfabriken und somit die größten Fabrikansiedlungen in Kusel.
1885 brannte die Tuchfabrik Zöllner nieder und wurde später wieder aufgebaut. Die Tuchfabrik Ehrenspeck erleidete das gleiche Schicksal und brannte 1928 nieder.
Später wurde in einem Teilbereich von Ehrenspecks Tuchfabrik, eine andere Fertigung aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog in die Tuchfabrik Ehrenspeck, die Tuchfabrik Kahnes ein.
Das ehemalige Wohn- und Produktionsgebäude der Strumpffabrik Ehrenspeck, in der Trierer Straße 60, gehört zu den Einzeldenkmälern der Stadt Kusel.
1960 umgezogen, ist die Tuchfabrik Kahnes, die einzige in Kusel noch heute bestehende Tuchfabrik.
Das Foto zeigt einen Gutschein der Tuchfabrik Ehrenspeck, aus dem Jahre 1923.
Hermann Ehrenspeck studierte, nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Kaiserslautern, an der TH in München, Elektrotechnik mit Fachrichtung Hochfrequenztechnik.
Fotos: Prof. Dr. Gerhard Ehrenspeck
Nach seiner Heirat mit Lucie Decker aus der Kohlen- und Landhandlung Julius Decker ( Kohle Deckersch ) in Kusel, zog das Ehepaar von Kusel nach Oberpfaffenhofen / Wessling, in Bayern.
Eva, Hermann und Frau Lucie Ehrenspeck, geb. Decker.
Lucie Ehrenspeck, geb. Decker,
am 4.1.1916 in Kusel geboren, war trotz ihrer Probleme mit ihrem rechten Arm ihrer Kinderlähmung, eine fröhliche und unternehmungslustige, reisefreudige Frau. Lange Fahrradtouren mit Freundinnen reichten ihr nicht und so unternahm sie auch Bergwanderungen. Frisch getraut mit Hermann Ehrenspeck, bestieg sie z.B. allein durch die Höllentalklamm zur Zugspitze des Wettersteingebirges, um auf dem Gipfel ihren Mann zu treffen, der dort mit Antennenmessungen beschäftigt war.
Dem Ruf der Amerikaner folgend, ging sie mit ihrem Mann und den Kindern in die USA. Schnell Englisch lernend, wollte sie baldmöglichst durch Reisen, Land und Leute kennen lernen. Bereits 1958 führte sie die von ihr geplante Campingreise mit ihrer Familie, von der Ost- zur Westküste der Vereinigten Staaten durch. Es blieb aber nicht allein bei dieser größeren Reise. Es folgte unter anderem eine 5-wöchige Autoreise der Familie auf dem Pan-America-Highway bis nach Mexiko.
Wie Gerhard Ehrenspeck mir schrieb, lernte die Familie durch die unternehmungslustige Mutter, unterstützt durch ihren Mann, bei all' ihren Reisen, in wenigen Jahren mehr von ihrer neuen Heimat kennen, als es vielen Amerikanern zu Lebzeiten gelingen sollte. Ihr Vater erkannte nicht die Begabung seiner Tochter und förderte sie deshalb auch nicht. Zudem galten in der damalige Zeit die Töchter weniger als die Söhne. Um den Vater nicht zu erzürnen, malte sie während ihrer Jugendzeit heimlich mit Wasserfarben, Bilder der Kuseler Umgebung.
Später in den USA, fertigte sie selbst gebrannte Tonkacheln an und bemalte sie mit Motiven ihrer Familienreisen durch Amerika und Mexico. Das folgende Foto zeigt diese bemalten Tonkacheln, deren Auswahl ihr Mann umrahmt hat.
Ihre Kreativität zeigte sich auch in der Gestaltung ihres Gartens, in dem sie, allgemein bewundert, Pflanzen zueinander arrangierte, die sich abwechselnd auch noch frühzeitig blühend zeigten.
Von ihrer positiven Weltanschauung und ihrer Begabung profitierte die gesamte Familie. So unterstützte sie besonders die bei ihren Kindern Eva und Helmut erkannte künstlerische Begabung. Besonders Eva hat das malerische Talent ihrer Mutter geerbt und malte später auch mit Wasserfarben unter anderem, viel beachtete Tiermotive.
Noch in Kusel, betreute Lucie Decker während ihrer Jugendzeit Fritz Wunderlich, den sie auch im Kinderwagen spazieren fuhr. Dieser Kinderwagen steht heute im Kuseler Heimatmuseum. Weil Lucie starkes Heimweh zu ihrer Geburtsstadt hatte, erinnerte sich Fritz Wunderlich später an seine "Betreuerin" und schenkte ihr zu Weihnachten, während eines Heimatbesuches, das Kuseler Heimatlied "Mein Kusel in der Pfalz." Dieses Lied hatte der nun berühmte Tenor mit leicht geändertem Text, klavierspielend in Deckers Wohnung, Triererstraße 52 in Kusel, für Lucie aufgezeichnet.
CD-Kopien dieser Aufnahme finden sich heute im Familienbesitz und im Kuseler Heimatmuseum. Eine dieser Kopien hat Gerhard Ehrenspeck Wunderlichs Tochter Barbara, während seines Besuches in Kusel, im September 2012 geschenkt.
Das Klavier mit dem Fritz Wunderlich diese besondere Aufnahme gemacht hat, steht heute noch bei Christian Knapp, im Deckerchen Haus, Triererstaße 52.
Hermann Ehrenspeck,
arbeitete im "Flugfunk Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen ( FFO )" als Laboratoriumsingenieur und ab 1940 als Leiter des Hochfrequenz-Labors. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden die Forschungsarbeiten im FFO gestoppt und kriegswichtige Funktechnik und Geräte entwickelt.
So wurde die FFO bereits 1938 in dem Tesprogramm der deutschen Luftwaffe eingebunden, Zeppeline für ihre funktechnischen Zwecke zu nutzen.
Um die Tauglichkeit von UKW-Peilgeräten zu prüfen, wurden zahlreiche Testfahrten mit dem Luftschiff LZ 130 "Graf Zeppelin II" durchgeführt. Die LZ 130 war, wie das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg," ein Starrluftschiff und hatte die gleiche Größe.
An den Testfahrten 9 ( 13.1.1939 ) 16 ( 12.7.1939, Nordseefahrt ) und 24 ( 2.-4.8.1939 ), nahm auch Dr. Hermann Ehrenspeck teil. Bei diesen Testfahrten, die teilweise bis zu 48 Stunden dauerten, saß er in einem Korb mit seinen UKW-Peilgeräten, in veränderbarer Höhe bis 300 m, unterhalb des Zeppelins. Welch ein Wagnis, denn seine einzige Sicherheit war sein Fallschirm, auf dem er während der Testfahrten saß.
Die Testfahrt 24 war mit der "Spionagefahrt" von 48 Stunden und 4200 km die längste Fahrt. Das Hauptziel dieser Fahrt bis in die Nähe der britischen Ostküste und weiter bis zu den Shetlandinseln war, Informationen über das britische Radarsystem mit deren Funkdaten und Funkortung zu erfassen. An Bord des Luftschiffes waren bei dieser Fahrt, 43 Besatzungsmitglieder und 28 Spezialisten des FFO. Luftschiffkapitän war Albert Sammt.
Diese Fahrt führte zu diplomatischen Verwicklungen, weil man vor Aberdeen die Motoren abstellte und vorgab ein Motorenproblem zu haben, um mit dem Ostwind sich ins Landesinnere treiben zu lassen. Die LS-Besatzung hatte etwas entdeckt, dass es zu erkunden gab. Bevor die RAF-Flugzeuge das Luftschiff beobachten konnten, hatte die LS-Besatzung den Spähkorb mit der Winde bereits eingeholt.
Den Engländern wurde von den deutschen Behörden gestattet, das Luftschiff nach seiner Landung am folgenden Tag in Frankfurt/Main inspizieren zu dürfen. Durch täuschende Landemanöver ist es der LS-Besatzung mit der Haltemannschaft am Boden gelungen, das Luftschiff fernab der englischen Abordnung auf dem Flugfeld zu landen. Als die Engländer das Luftschiff schließlich errreichten, hatten die FFO-Spezialisten mit ihren Geräten bereits das Luftschiff und das Flugfeld verlassen und eine SA-Mannschaft deren Platz im Luftschiff eingenommen..
Die Messergebnisse bei dieser "Spionagefahrt" brachten nicht die erhofften Ergebnisse. Das lag nicht daran das die Engländer, wie Churchill in seinen Memoiren behauptete in deren Abschaltung der Funk- und Radaranlagen, sondern weil die Engländer mit ihren Anlagen in dem Bereich von 11 bis 12 m Wellenlänge arbeiteten, während die Deutschen dies mit ihrem 2,4 m Wellenlängenbereich taten. Den Deutschen waren die für die 11 - 12 m Wellenlänge erforderlichen hohen Antennenmasten der Engländer aufgefallen, deren Technik erkundet werden sollte. Gestört wurde die "Erkundung" durch parallel getätigte Tests für den optimalen Funkverkehr der deutschen Luftwaffe, in deren 10 bis 12 m Band.
Vor Kriegsende übernahm die einrückende amerikanische Armee die komplette Bibliothek mit Maschinen und Geräte der FFO und überführte diese in die USA, zu den späteren Air Force Cambridge Research Laboratories auf dem Hanscom Field in Bedford Massachusetts.
Den Deutschen wurde nach Kriegsende untersagt, weiterhin Forschungen in der Funktechnik zu betreiben. Jahre später, wird neben anderen Wissenschaftlern des FFO auch Hermann Ehrenspeck angeboten, in den USA seine Forschungsarbeiten bei der Air Force fortzusetzen. Er wechselt 1953 mit seiner Frau Lucie und den 3 Kindern, Gerhard, Helmut und Tochter Eva nach Belmont, Massachusetts, einem Vorort von Boston. Alle erteilten US Patente geben Belmont, als Wohnsitz des Erfinders an.
Dort arbeitet Hermann Ehrenspeck in den Microwave Physics Laboratories der US Air Force, auf der Airbase Hanscom Field. Bei der Air Force wird Hermann Ehrenspeck aufgrund seiner Erfolge auf dem Gebiet der Antennen- und Hochfrequenzfunktechnik, als Zivilist im Rang eines General geführt.
Eines seiner größten Leistungen während dieser Zeit war seine Erfindung der "Short Backfire Antenna", die einen erheblichen Sende- und Empfangsgewinn gegenüber den bisherigen Yagi Antennen brachte. Für die Entwicklung dieser SBF Antenne, bekam Hermann Ehrenspeck unter anderem die US Patente 3,122,745 in1964, 3,438043 in 1969 und 3,508,278 in 1970.
Weltweit wird diese SBF Antenne kurz Ehrenspeck Antenne genannt. Eingesetzt hat die NASA diese Antenne unter anderem auch für den Datenaustauch zwischen Mond und Erde, bei ihren Apollo 15,16 und 17 Mondlandungen .
Die 3 Luna Rover Vehicle der NASA besaßen je 2 Antennen. Die Low-Gain SBF Antenne von Dr. Ehrenspeck, wurde für den Sprechfunkverkehr zwischen der Bodenstation Houston und den Astronauten über das LRV genutzt, während die große, regenschirmartige High-Gain Antenne des LRV, für die Sendung der TV BIlder nach Houston verwendet wurde.
Die Besonderheit beider Datenübertragungen bestand darin, dass das Mondmobil fahrend, über die Richtfunkantenne, den Sprechfunkverkehr mit Houston aufrecht hielt, während für die TV - Übertragung das Mondmobil anhalten musste.
Das Foto zeigt links die kleine SBF Richtantenne und rechts die "schirmartige" High-Gain SBF Antenne von Dr. Hermann Ehrenspeck.
Die Air Force verwendete die SBF Antennen für die spätere Kommunikation mit ihren militärischen Sateliten und im Funkverkehr mit ihren Flugzeugen. Vielfach sieht man diese Antennen mit ihren abgedeckten, röhrenförmigen unteren Reflektor, weltweit im Richtfunk an hohen Masten bzw. Türmen.
Die Antenne sieht verhältnismäßig einfach aufgebaut aus. Der untere Reflektor erinnert an eine Kuchenspringform, mit zwei in der Mitte stehenden Kreuzdipolen, über denen ein kleiner Reflektor angeordnet ist. Der untere und obere Reflektor bündeln die die Sendestrahlen keulenförmig mit wenig Seitenreflektionen. In der keulenförmigen Abstrahlung liegt der Gewinn gegenüber anderen Antennen. Beim Empfang bündeln der untere und der obere Reflektor die gesendeten Sendestrahlen eines fremden Funksenders zu den Kreuzdipolen.
Vielfach haben gute Amateurfunker diese Antenne nachgebaut. Das Foto zeigt eine Eigenbau SBF Antenne, eines Amateurfunkers.
Das nachfolgende Foto zeigt das Strahlungsdiagramm einer SBF Antenne. Der Gewinn dieser Antenne brachte bis zu 20 dB gegenüber einer Yagi Antenne. Maße der Antenne deren Strahlungsdiagramm gezeigt wird : großer Reflektor 46 cm und kleiner Reflektor 11,6 cm. Sehr gut ist im Diagramm die gebündelte, keulenartige Abstrahlung der Antenne zu sehen.
Unter den vielen Patenten die ihm weltweit erteilt wurden, ist das deutsche Patent DE 943958 von 1956, für eine "Nachteffektfreie Peilantenne" anzuführen. Diese Antennen fanden z.B. im Schiffsverkehr ihre Anwendung.
Ferner bekam Hermann Ehrenspeck, um nur noch zwei US Patente aus der Vielzahl seiner Patente anzuführen, für die "Optimierte Reflektorantenne" in 1973 das Patent 3,742,513.
Für das "Dual-Frequenz-Band-Richtantenne System", bestehend aus 2 Antennen, bekam er 1980 das US Patent 4,183,027.
In der englischen Biografie von Dr. Hermann Ehrenspeck ist 1974 zu lesen, das er Wellenbereichs-, Peil- und Richtantennen entwickelt hat.
10 neue, von ihm entwickelte Antennen sind in seiner Biografie angeführt :
1. A two-dimensional endfire antenna with increased gain and side lobe reduction.
2. The "Backfire" antenna, a new type of directional antenna.
3. A dielectric antenna, tunable for maximum gain.
4. A new type of helical antenna.
5. The "Long-Backfire," a High-Gain Cavitiy Antenna.
6. The "Short-Backfire."
7. The "Backfire Corner Reflector."
8. The "Cavity Endfire Antenna."
9. A Gain-Optimized Reflector Antenna.
10. A Waveguide-fed SBF Antenna
Das folgende Foto zeigt Dr. Hermann Ehrenspeck mit einer Long-Backfire ( LBF ) Antenna.
In der Familie Ehrenspeck war aber Dr. Hermann Ehrenspeck nicht das einzige Genie.
Sein ältester Sohn Gerhard, war Professor Dr. der Biophysik
und lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Bekannt wurde Gerhard Ehrenspeck durch zahlreiche Publikationen in der molekularen Zellbiologie. Als amerikanischer Staatsbürger war Professor Gerhard Ehrenspeck zwischenzeitlich für 3 Jahre auch in Homburg/Saar, Berlin und Frankfurt/Main tätig. Zuletzt war er bei der Bundes -Gesundheitsbehörde der USA, in Washington beschäftigt. Eine seiner Aufgaben war, über die Vergabe von Forschungsgeldern zu befinden. Durch seine Tätigkeit in Washington wechselte er mit seiner Familie den Wohnort von Belmont nach Silver Spring in Maryland, unweit von Washington.
Gerhard war wie sein Vater Modellbahner. Wie Christian Knapp mir erzählte, hatten sie in Belmont eine größere Märklin - Anlage, die in 2 Räumen durch einen Wanddurchbruch miteinander verbunden war.
Hermann Ehrenspeck mit seinem Sohn Gerhard an der ersten Märklinbahn in Spur 0. Das Foto wurde 1944 in Wessling/Oberpfaffenhofen gemacht.
Das folgende Foto zeigt den 3-jährigen Gerhard, auch in Wessling, mit dem Kuseler Bahnhof, den sein Vater voller Stolz aus wenigen Mitteln für sein Sohn gebaut hatte.
Das nachfolgende Foto zeigt die 3 Kinder, Eva, Helmut und Gerhard, der Familie Hermann Ehrenspeck in München zu Weihnachten 1952.
Bei seinen Besuchen in Deutschland, die ihn auch an Orte seiner Kindheit, nach Wessling, München und Garmisch führten, drängte er auf der Rückfahrt nach Kusel immer seinen Cousin Christian, die Fa. Märklin in Göppingen aufzusuchen.
Auf der Website märklin Train Site von Ross Stewart ist zu lesen, dass auch der Herr Professor Gerhard, Probleme mit den Märklin Weichenantrieben hatte. In einer Anfrage an Ross Stewart vom 25.1.1998 wird die Frage angeführt "Follow up Question from Gerhard Ehrenspeck". GEQI : "Regarding the point motor improvements, I still have some concern trying to solder something on to these small, delicate looking copper contacts".
Irgendeiner hatte ihm wohl empfohlen, wegen der Verzunderung der Spulenkontakte (Endabschaltung), Kondensatoren zur Funkenlöschung an den Kontakten anzulöten. Wegen des geringen Platzes im Weichenkörper, bereitete ihm die Anlötung der Kondensatoren wohl Probleme.
Ob er trotzdem geschafft hat, ist nicht bekannt.
Der zweitälteste Sohn Helmut, Emil,
geboren am 4.6.1943, fühlte sich schon in seiner Kindheit zur Natur und der Geologie hingezogen. Er studierte in den USA und in Deutschland ( 1963 - 1964 ) Geologie und bekam von der University of California, Santa Barbara ( UCSB ), seinen Thesis Master of Geology. Als Geologe hat er unzählige Publikationen verfasst, die ihm auf diesem Gebiet ein hochgeachtetes Ansehen einbrachten. Seine Dissertation hatte den Titel : "Geolgy and Miocene volcanism of the eastern Conejo Hills area, Ventura County, California." Nach einer Studienexpedition in den Transantarktischen Bergen am Südpol, bekam ihm zu Ehren, ein von ihm bestiegener 2090 m hoher Berg, den Namen Mount Ehrenspeck.
Das Foto zeigt rechtsaußen Helmut, Emil Ehrenspeck mit seinem besten Freund Tom Dibblee, von der Dibblee Geological Foundation, Santa Barbara, Kalifornien.
Foto: UCSB
Dieses Foto zeigt Helmut, Emil Ehrenspeck mit einem seiner Funde.
Foto: UCSB
Die Tochter Eva,
wurde Lehrerin und wurde bekannt durch ihre wunderschönen, mit Wasserfarben gefertigten Tierzeichnungen. Diese Begabung hat sie von ihrer Mutter geerbt. Eva die auch heute noch im Haus ihrer Eltern wohnt, umsorgte die Eltern im fortsgeschrittenem Alter, wenn diese durch Krankheit oder anderweitig, Hlfe benötigten. Selbslos für ihre Eltern sorgen wenn es erforderlich war, wurde sie zur "Mutter" ihrer Eltern. Ihre Brüder konnten durch ihr Studium bzw. durch ihren fernen Wohnort sie nicht groß unterstützen.
Eva mit ihrem Bruder Gerhard, 2007 in den Eastern Sierras Kalifornien.
Den Kontakt zu ihren Anverwandten in Kusel hat die Familie nie abreißen lassen. Mehrmals besuchte die Familie und später nach dem Tod der Eltern auch Gerhard und Eva, die Geburtsstadt ihrer Eltern.
Das folgende Foto zeigt die Familie Gerhard Ehrenspeck, im Haus der Schwiegereltern, zu Weihnachten 2013.
Von links, Schwiegersohn Jonathan, Tochter Kirsten, deren Tochter Jena ( 1 Jahr ) und Tochter Kira ( 3 Jahre ), Prof. Dr. Gerhard und dessen Frau Susan. Tochter Lisa ist nicht anwesend.
Im Juni 2014 werden Gerhard und Eva Ehrenspeck, anlässlich einer Hochzeit im Haus Knapp, wieder in Kusel erwartet.
Hermann Ehrenspeck starb am 4.10.1994, auf dem Tag genau 10 Jahre nach dem Tod seiner Frau. Auf Wunsch der Eltern wollten sie in Kusel ihre letzte Ruhe finden. Die Urne von Hermann Ehrenspeck wurde neben seiner Frau Lucie, im Gemeinschaftsgrab von Lucies Eltern, Julius und Berta Decker und ihrer Schwester Irene beigesetzt.
Ehrenspecks Sohn Helmut starb 2001 durch Herzversagen, während einer Exursion mit Studenten. Er wurde nur 58 Jahre alt. Auf seinen Wunsch hin, verstreuten seine Geschwister seine Asche in Bergregionen, die er einst aufgesucht hatte.
Gerhard und Eva Ehrenspeck sind mittlerweile Pensionäre und wohnen in Maryland bzw. Belmont, Massachusetts.
Im Juli 2007 war in der Westricher Rundschau der Rheinpfalz, von Christian Hamm ein Porträt der Familie, mit Informationen von dem Neffen der Ehrenspecks, Christian Knapp, zu lesen.
Im September 2012 besuchten Eva und Gerhard wieder ihre Anverwandten in Kusel. Bei dieser Gelegenheit hat Professor Gerhard Ehrenspeck mir viel über seine Eltern und Geschwister erzählt. Als Modellbahner wollte er natürlich auch meine Modellbahn in Funktion sehen.
Das Foto zeigt ihn rechts neben mir.
Foto : Martha Richter
Professor Ehrenspeck erzählte mir unter anderem, dass sein Vater drei Brüder hatte.
Emil, Friedrich, August,
geb.3.11.1906 in Kusel, gest. 18.12.1969 in Bensheim-Auerbach, der nach seinem Abitur an der Ludwig-Maximilian-Universität in München 1926 Philologie, Rechte und Staatswissenschaft studierte und dies mit seiner Dissertation "Bayrisches Bestattungsrecht" abschloss. Er wurde später Richter.
Adolf, Eugen,
geb.6.3.1909 in Kusel, gest. 2.8.1980 in Bad Reichenhall ( Lebensweg wird z.Zt. recherchiert ).
Karl-August, Christian - geb. 28.8.1910 -.
Über Karl-August konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
Ein weiterer berühmter Sohn der Stadt Kusel,
ist Dr. Ludwig Ehrenspeck.
Ludwig Ehrenspeck, geboren am 12.6.1874 in Kusel, gestorben am 23.3.1958 in München, war Bürgermeister in Frankenthal von 1906 bis 1921 und Oberbürgermeister in Landau von 1921 bis 1935.
Am 12.6.1954 verlieh ihm die Stadt Landau in Anerkennung seiner Leistungen während seiner OB - Zeit, die Ehrenbürgerrechte.
Auf Drängen der NS -Gauleitung, die ihren Parteifreund in dieses Amt hieven wollten, legte man Dr. Ludwig Ehrenspeck nahe, bei weiterhin "vollen Bezügen" in den Ruhestand zu gehen. Ehrenspeck legt daraufhin am 1.10.1935 sein Amt nieder und zog nach München.
Seine Doktorwürde erlangte Ludwig Ehrenspeck mit seiner Inaugural - Dissertation "Staat und Kirche in der Pfalz am Ende des 18. und 19. Jahrhunderts," die er an der Philosophischen Fakultät mit Fachbereich Theologie, der Friedrich - Alexander - Universität Erlangen - Nürnberg einreichte.
Dr. Ludwig zählt zu den berühmten Korporierten Mitglieder der Turnerschaft (schlagende, akademische Studentenschaft) Alsatia Straßburg zu Frankfurt/Main im Coburger Convent ( CC ).
Wie von Paul Bauer und Ludwig Roebel, findet man auch von Dr.-Ing. Hermann Ehrenspeck und Dr. Ludwig Ehrenspeck keinen Hinweis in den Annalen der Stadt Kusel.
Zwei bekannte Kuseler, die für ihre Leistungen, zumindestens in der lokalen Presse die Anerkennung fanden.
Der Augenarzt Albrecht Hennig und seine Frau Kristina haben in 28 Jahren in dem nepalesischen Städtchen Lahan die zweitgrößte Augenklinik, Sagarmatha Choudhary, der Welt aufgebaut. Dort behandelt Herr Hennig mit einem Mitarbeiterstab jedes Jahr über 100.000 Augenpatienten. Für das vorbildliche Engagement des Ehepaares haben beide nun das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten ( Auszug aus der Westricher Rundschau ).
Die Bahn nach Kusel.
Kusel ist Endhaltepunkt der Bahnstrecke Kusel - Landstuhl. Sie wurde im September 1868 eingeweiht und hat erheblich die Infrastruktur der ländlich geprägten Region verbessert. Sie wurde später zwischen Altenglan und Glan-Münchweiler, zum Bestandteil der "Strategischen Bahn" von Bad Münster am Stein nach Homburg.
Das Foto zeigt den Bahnhof in seiner "Blütezeit", als dort noch Bahnbeamte ihren Dienst versahen.
Die ehemalige Gleisanlage des Bahnhofs Kusel zu Zeiten, als die Bahnstrecke bis nach Schwarzerden noch bestand.
Das preussische Kriegsministerium hatte von Preussen und Bayern, durch deren Länder die Bahnlinie führen sollte, eine schnelle Verbindung zu ihrer Festung Metz gefordert. Die bisherigen Truppentransporte führten über Ludwigshafen der Ludwigsbahn und waren der Militärführung nicht schnell genug.
Trotz der Rangeleien zwischend den beiden Ländern, konnte die Bahntrasse von Homburg - Glan-Münchweiler - Altenglan - Lauterecken - Staudernheim nach Bad Münster am Stein, in einer heute nicht mehr erreichbaren Fertigstellungszeit von 4 Jahren, in Dienst gestellt werden.
Diese "Strategische Bahn" wurde in 2 Weltkriegen von deutschen als auch von den späteren Besatzungstruppen Deutschlands genutzt.
Neben dieser "Strategischen Bahn" gab es noch einen weiteren "strategischen Streckenteil" von Altenglan über Kusel nach Trier und weiter in das benachbarte Ausland. Über diesen Streckenteil sollten die Miltärtransporte umgeleitet werden, falls die andere Strecke durch Bombardierung nicht befahren werden konnte. Der Personenverkehr brachte die Berg- und Hüttenleute der hiesigen Gegend, in die Kohlengruben und Stahlwerke des Saarlandes.
Die Karte zeigt den weiteren Streckenverlauf über Kusel.
1964 wurde der Personenverkehr von Kusel nach Schwarzerden eingestellt. Die Arbeiter mussten nun Busse zu ihren Arbeitsstätten im Saarland nutzen.
1971 wurde mit dem Abbau der Bahnstrecke Kusel - Schwarzerden begonnen. Heute ist die ehemalige Bahntrasse der "Fritz - Wunderlich - Wanderweg" im europäischen Wanderwegenetz.
Die stillgelegte Bahntrasse der "Strategischen Bahn", von Staudernheim bis Altenglan - ca. 42 km -, wird nun von Draisinen befahren und ist eine weitbekannte touristische Attraktion.
Das folgende Foto zeigt mit Altenglan, eine der 3 Startstationen - Altenglan, Lauterecken, Meisenheim - dieser Draisinenstrecke. Nachmittags um 3 Uhr stehen nur noch 3 Draisinen vor dem Garagenbahnhof Altenglan. Startbahnhof war heute diese Station in Richtung Lauterecken bzw. Meisenheim. Morgen wird dann in umgekehrter Richtung gefahren,
Foto: M.Richter
Abfahrt mit Draisinen von der Leihstation Lauterecken.
Foto: M. Richter
Die Bahnstrecke Kusel nach Landstuhl und weiter nach Kaiserslautern, wurde von einem Konkurrenzunternehmen zur DB, für den Personenverkehr genutzt, währen die DB Güterzüge zu dem Steinbruch nach Rammelsbach rollen lässt.
Das Foto zeigt zwei VT 005 der "trans regio - Bahn" Rheinland-Pfalz, im neugestalteten Kuseler Bahnhof.
Foto: M. Richter
Ab dem 14.Dezember 2008 fahren auf der Strecke Kusel - Kaiserslautern wieder Züge der DB Regio. Durch eine neue Ausschreibung, war die DB Regio günstiger als die Privatbahn trans regio und erhielt somit den Zuschlag. Eingesetzt werden dreigliedrige Triebwagenzüge des Typ's Talent, des Herstellers Bombardier Transportation. Der dreigliedrige Zug der Baureihe 643, hat 2 dieselmechanische Antriebe mit insgesamt 630 KW. Zur Zeit werden die Züge ( 3 ), nach dem täglichen Fahrplanende, in Kusel stationiert. Das kleine Bw der trans regio in Altenglan, wurde von der DB nicht übernommen. Das Foto zeigt einen "Talent" Im Bahnhof Kusel.
Foto: M.Richter
Die Züge führen keinen Fahrscheinautomaten mit sich. Es wurden dadurch auf allen Haltestellen, entlang der Strecke, die üblichen Fahrscheinautomaten mit beigestelltem Entwerter der DB aufgestellt. Mit diesen Automaten dürften die bisher bekannten Probleme an den Automaten der trans regio nicht auftreten.
Das folgende Foto zeigt einen solchen Fahrscheinautomaten mit dem danebenstehenden Entwerter, im Bahnhof Kusel.
Foto: M.Richter
Städtepartnerschaften bestehen mit der französischen Stadt Toucy und der ungarischen Stadt Zalaegerszeg.
Persönlichkeiten der Stadt Kusel :
Hans Keller ( 1920 - 1992 ) Regierungspräsident von Rheinland - Pfalz. 1975 wurde er zum Präsidenten des Pfälzer Wald - Vereins gewählt. 1984 erhielt er den Verdienstorden Pfälzer Löwe.
Fritz Wunderlich ( 1930 - 1966 ), weltbekannter Tenor.
Paul Bauer (1896 - 1990 ), Notar. berühmter Bergsteiger und Olympiasieger 1932.
Ludwig Roebel ( 1878 - 1934 ), Elektroingenieur und Erfinder des Roebelstabes, den er bei BBC Mannheim entwickelte und für den das Unternehmen1912 das Patent erhielt. Die bahnbrechende Erfindung dieser Wicklungsart in der Generatorenfertigung, brachte die entscheidende Verhinderung von problematischen Wirbelströmen, denen man bei den elektrischen Maschinen bis dahin nicht beikommen konnte.
Dr.-Ing. der Elektrotechnik, Hermann Walter Ehrenspeck ( 1912 - 1994 ), Erfinder der Short Backfire Antenna. Inhaber zahlreicher Patente Im In- und Ausland.
Dr, rer. pol. Axel Weber ( 8.3.1957 ), Bundesbankpräsident von 2004 - 2011. Ehrendoktorwürde der Universitäten Duisburg - Essen und Konstanz. Universitätsprofessor der Uni Siegen, der Uni Bonn und der Goethe Uni Frankfurt / Main. Direktor des Center for Financial Studies in Frankfurt / Main. 2013 übernimmt er den Vorsitz der Schweizer Großbank UBS.
Augenarzt Albrecht Hennig und Frau Kristina, in Nepal lebend, haben beide im März 2010 für ihr Engagement in der Versorgung von Augenpatienten, das Bundesverdienstkreuz am Bande, der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Miroslav Klose ( 1978 ), Fußball-Nationalspieler, wohnte in Kusel und spielte in der A-Jugend und später in der Bezirksliga Westpfalz Fußball, bei der SG Blaubach-Diedelkopf 1949 e.V.
Jochen Hartloff ( 1954 ), Der langjährige Ortsbürgermeister von Kusel, war seit Mai 2011 bis Nevember 2014 Staatsminister für Justiz und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz.
Im November 2014 musste Hartloff seinen Ministerposten für einen anderen Juristen räumen und ist nun einfacher Landtagsabgeordneter der SPD.
Interessante Línks :
http://www.kusel.de
http://www.landkreis-kusel.de
http://www.kuselermusikantenland.de
http://www.fritz-wunderlich-ges.com/
http://www.mannheim.de/io2/browse/webseiten/wirtschaft/innovationen/roebel
http://www.rolf-froehling.de/kusel.htm ( Pfälzer Musikanten )
http://www.draisinentour.de
http://www.auswanderermuseum.de
http://www.touristinfo-pfalz.de
http://www.info-westpfalz.com
http://www.cusel.de/kusel/kusel.html
Kurzfassung: Manfred Richter
Mit freundlicher Unterstützung durch Helmut Koch, Kusel
Alle nichtgekennzeichneten Fotos wurden von Helmut Koch zur Verfügung gestellt.
Literatur :
"Leute und Landschaft"
Verfasser Helmut Koch
Verlag & Druckerei, Helmut Koch, Kusel
Zwei Bücher möchte ich empfehlen, die hervorragend die vergangene Zeitgeschichte beschreiben und mit zahllosen schönen alten Fotos die Westpfalz und den Kreis Kusel zeigen.
Dieses Buch ist am 5.11.2008 mit dem Titel, " Im Westrich, so bei Kusel hinne......" von den Autoren Helmut Koch und Dieter Zenglein, in einer Buchpräsentation in Kusel vorgestellt worden.
Erhältlich ist das Buch in allen Buchhandlungen in Kusel, in der Druckerei Koch und Mayer in Kusel, sowie in der Thalia Buchhandlung in Kaiserslautern. Preis des Buches 39,99 Euro.
Dieses Buch ist eigentlich ein "Muss ich haben", für alle Eisenbahnfreunde in Südwestdeutschland. Das Buch der beiden Autoren zeichnet eindrucksvoll die Eisenbahngeschichte der Westpfalz auf. Viele Zeichnungen, alte Fahrpläne und unzählige alte Fotos, runden die bewundernswürdige Beschreibung dieser Eisenbahngeschichte ab.
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