Technik 20 

von Manfred Richter. Der Bericht basiert auf die techn. Änderung am Decoder durch Holger Hanke.


Wie man der Märklin Drehscheibe 7286 mit ihrem Decoder 7686 den nötigen "Drive" gibt.

Der nachfolgend gezeigte Decoder 7686 von Märklin steuert im Digitalbetrieb die Drehscheibe 7286, die von Märklin und Fleischmann gemeinsam entwickelt wurde . Der Decoder wird mit der Digitalspannung der CU 6021 oder von einem Booster eingespeist und steuert die Loks auf der Drehbühne mit Daten und digitaler Fahrspannung.

Der Drehbühnenantrieb mit dem Decoder wird dagegen mit der Wechselspannung des Trafos eingespeist, der auch die CU bzw. den Booster einspeist - gemeinsame 0V-Verbindung von Wechsel- und Gleichspannung. Bei Ausfall der Digitalspannung dreht also die Drehbühne weiter, sofern sie vor dem Ausfall angesteuert wurde.

Bekanntlich müssen die Spielzeugtrafos "weich" ausgelegt sein d.h., mit zunehmender Belastung knicken sie ein, und verringern ihre Ausgangsspannung. Es kann somit passieren - wie bei mir - dass bei Vollast des Boosters, oder der CU 6021, mir ihrer nichtstabilsierten Ausgangsspannung, der Trafo soweit einbricht, dass die Drehbühne fast stehen bleibt.

Hinzu kommt bei uns, dass unser Haus von einer Stichleitung des EVU eingespeist wird und speziell, wenn die Hausfrauen all' ihre elektrischen Geräte einschalten, die Netzspannung und somit auch die Trafospannung soweit absinkt, dass die Drehbühne nun anhält und der Decoder, wegen Zeitüberschreitung der Drehbühnenbewegung, nun abschaltet und Störung meldet. 

Weil auch die Züge nach dem Übergang, der von CU und Booster eingespeisten Anlagenteile, unterschiedlich schnell fuhren und auch je nach Tageszeit unterschiedlich anhielten, habe ich die gesamte Einspeisung meiner Anlage geändert - siehe hierzu Leistungserhöhung durch stärkere Booster, Technik 19.

Besonders problematisch war es, wenn lange Lokomotiven punktgenau auf der Drehbühne anhalten sollten.

Zur Änderung der Einspeisung gehörte neben den Boostern, auch der Austausch der Trafos gegen leistungsstärkere und "steifere" Trafos.

Seitdem halten die langen Loks nahezu millimetergenau auf der Drehbühne an.

Damit war aber das Problem der langsamen Bewegungsgeschwindigkeit der Drehbühne aber keinesfalls gelöst. Mehrmaliges Einsenden der Drehbühne mit Decoder, brachte keine große Änderung.

Durch Zufall habe ich dann im Internet die Änderung von Holger Hanke gefunden, die er am Drehscheibendecoder 7686 von Märklin, vorgenommen hat. 

Das Foto zeigt am geöffneten Decoder den Microcontroler AT 89C51 und links vom großen Kondensator, das Motorsteuer - IC Typ PBL 3717A.

In den jetzigen Decodern befindet sich das IC für die Motorsteuerung der Drehbühne, auf einer 16-poligen Fassung.   

Die folgende Zeichnung hat uns Holger Hanke zur Veröffentlichung freigegeben. Sie zeigt den kompletten Aufbau des Drehscheibendecoders und der Drehscheibe mit seinen Änderungen. 

Die folgende Zeichnung basiert auf der vorhergehenden und zeigt nur den Teil, an dem die Änderung auf der Decoderplatine vorgenommen wurde. Seine Empfehlung besteht darin, den Widerstand R 5 ( A ) mit 100 Ohm, gegen eine Diode, vom Typ 4007, auszutauschen. Ferner muss der Widerstand R 1 ( B ) von 1 kOhm, gegen einen Widerstand mit 100 Ohm ausgetauscht werden.

Mit der Diode hat meine Drehscheibe zu schnell gedreht - sie dreht wie alle Drehbühnen, nach links schneller als nach rechts. Ich habe deshalb nicht die Diode eingesetzt, sondern einen Widerstand von 15 Ohm, anstelle des früheren 100 Ohm Widerstandes R 5 ( A ) eingelötet. Die Empfehlung von Holger Hanke, den Widerstand R 1 ( B ) von 1 kOhm gegen 100 Ohm zu ändern, habe auch ich übernommen.

Da auch ich nicht  SMD - Widerstände und Dioden habe, wurden 1/8 Watt - Widerstände verwendet, die man, mit Schrumpfschlauch versehen, mit ihren Anschlussbeinen über die Leiterbahnen verlegen kann.

In der folgenden Zeichnung ist links die Drehbühne mit dem Motor F, den beiden Dioden zur Ansteuerung der Verklinkungsspule- sie macht das Klackgeräusch - und ihrer Freilaufdiode E zu sehen.