Technik 22


Schienenreinigungszug von LUX - Modellbau.


Meine Anlage steht in einem zwar beheiztem Wintergarten, aber der Wechsel der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit, macht sich besonders an der Kontaktsicherheit der K-Schienen von Märklin bemerkbar.  

Ich habe mir deshalb für die Schienenreinigung das "Digitale Gespann", Artikel-Nr. 9620, von LUX angeschafft. Mein früherer Schleifwagen, auch von LUX, hatte seinen Geist aufgegeben. Das Gespann besteht aus dem Staubsaugerwagen und dem Schleifwagen mit seiner rotierenden Gazewalze. Beide Wagen können über einen Decoder im MM-Datenformat, von dem Staubsaugerwagen aus, gesteuert werden. Über die elektrische "Nabelschnur" zwischen beide Wagen, steuert der Decoder im Staubsaugerwagen das Einschaltrelay im Schleifwagen. Der Schleifwagen bezieht dann seine Spannung über seinen eigenen Mittelleiterschleifer.

Ein Akku stützt die Spannungsversorgung des Schleifwagens, bei Kurzunterbrechnung zum einspeisenden Gleis. Es wird empfohlen, den Akku aufzuladen, oder bei häufiger Unterbrechnung zur Gleiseinspeisung, diesen nachzuladen.

Hierfür empfiehlt sich, den Schleifwagen und den Staubsaugerwagen, elektrisch über die "Nabelschnur" gekuppelt, auf ein separates Gleis zu stellen und dieses mit einer CU 6021, oder gleichwertiger CU, einzuspeisen. Dann wählt man die Ansteuerung des Schleifwagens, wie sie nachfolgend beschrieben wird. Dreht die Schleifronde, wird das Motorkabel am Spannungsbegrenzer abgezogen, um nicht die Schleifronde für die Aufladezeit drehen zu lassen.

Den Staubsaugerwagen kann man mit Beginn der Ladezeit vom Gleis nehmen und die "Nabelschnur" abziehen. Das Relay bleibt weiterhin eingeschaltet. Mit der vollzogenen Ansteuerung des Schleifwagens wird der Staubsaugerwagen für die Aufladung der Akku's nicht mehr benötigt. Der Ladeprozess dauert etwa 12 Stunden. Ist der Ladeprozess beendet, schaltet man die Gleisspannung an der CU ab und stellt den Staubsaugerwagen wieder auf's Gleis. Mit der Kupplung der "Nabelschnur" zum Schleifwagen, schaltet man die digitale Gleisspannung an der CU wieder ein, dreht den Fahrtregler auf Null und ändert mit dem Fahrregler die Fahrtrichtung. Der Schleifwagen ist somit mit seinem Relay ausgeschaltet worden. Danach schaltet man die Gleisspannung an der CU aus und steckt das Motorkabel wieder in seine Buchse. Beide Wagen sind nun ausgeschaltet und können wieder zur Anlage zurück.     

 Gesteuert werden beide Wagen, indem man den parametrierten Code aufruft. Der Schleigwagen ist nun vorbereitend eingeschaltet. Ändert man mit dem Fahrregler die Fahrtrichtung, wird der Schleifwagenmotor eingeschaltet. Die Schleifronde beginnt zu drehen. Unabhängig von der Funktionstaste F0, kann man mit dem Fahrregler die Staubsaugung starten. 50% Fahrtvorgabe genügen. Eine höhere Fahrtvorgabe erhöht nicht die Saugleistung.

Die Drehrichtung der Schleifronde kann man mit keinem Schaltvorgang ändern. Möchte man aber trotzdem die Drehrichtung der Schleifronde ändern, dann muss man das Motorkabel am Spannungsbegrenzer des Schleifwagens abziehen und um 180° versetzt wieder aufstecken. Die Schleifronde hat nun nach dem Einschalten eine andere Drehrichtung.

Aber Achtung, mit dieser Änderung haben Sie unter Umständen keine Garantiegewährung mehr !!!

Beide Wagen haben je einen Mittelpunktschleifer, die in ihrer Federspannung so stark sind, dass speziell der Staubsaugerwagen bei der Überfahrt von Doppelkreuzungsweichen, den Kontakt zur Schienenführung verliert und entgleist.

Beide Wagen sind zu leicht. Beide Wagen haben deshalb von mir Bleigewichte bekommen, mit denen es nun besser geht.

Die mitgelieferten Universalkupplungen eignen sich weniger für einen Schiebebetrieb, wenn es heißt, rückwärts in Stumpfgleise einzufahren, um auch diese zu reinigen. Die Kupplungsführung ist bei diesen Kupplungen zu schmal. 

Roco-Kupplungen vom Typ 40397 eigneten sich für den Schiebebetrieb besser, entkuppelten aber, wenn einer der Wagen vom Schleifer etwas "angehoben" wurde. Zur Zeit fahre ich mit Märklin-Kurzkupplungen, ohne Beanstandungen.

Dies muss ich aber nach vielfachen Schiebebetrieb korrigieren. 100%tig sind diese Kurzkupplungen für diese Fahrtrichtung auch nicht. Ich habe nun die einpolige Elektrokupplung 7319 von Märklin verwendet, wobei ich die Kontaktbahn und die Nasen der Kupplung zum NEM-Schacht, entfernt habe. Nun ist die Verbindung zwischen beide Wagen starr genug, um einen einwandfreien Schiebebetrieb zu ermöglichen.

Auf dem folgendem Foto ist diese Kupplungsstange unten zu sehen. Sie hat hier aber noch die kupferne Kontaktbahn, die entfernt werden muss.

 

Seitdem ich nun, nach längeren Stillstandszeiten der Anlage, mit diesem Reinigungszug über alle Gleise fahre, gab es die Kontaktprobleme an den Schienen nicht mehr. Der Zug erfüllt, bis auf den Decoder, alle meine Erwartungen.

Wie all' zu oft, gibt es aber auch hier ein Problem, dass noch nicht gelöst ist. Nach längerer Fahrt und Abschaltung der beiden Wagen, weil z.B. erst die Züge die zu reinigenden Gleise räumen müssen, hat plötzlich der Tams - Decoder eine andere Adresse !!! Das ist mir bisher zweimal passiert. Einmal war es die Adresse einer "räumenden" Lok, die das Gleis frei machen sollte, ein anderes Mal hatte plötzlich der Decoder die Adresse der Zuglok.

Einen Tag später hatte dann der Decoder die ursprüngliche, programmierte Adresse. Ob das ein Wärmeproblem am Decoder ist, wird mit anderen Möglichkeiten verfolgt werden. Die Störungsursache wird dann hier erwähnt. 

Das nachfolgende Foto zeigt den Reinigungszug mit einer "Ludmilla" als Zuglok. Der hintere Wagen ist der Staubsaugerwagen, wie man an den Luftauslässen auf dem abnehmbaren Dach erkennen kann. 

Die beiden gekuppelten und geöffneten Wagen zeigen links im Staubsaugerwagen den Decoder LD-G-11 von Tams und rechts den Schleifwagen mit der Spannungsbegrenzer - Platine und den daneben angeordneten Akku's.

Nochmal der geöffnete Staubsaugerwagen mit den Tams - Decoder. Zwischen dem senkrecht angeordneten Saugmotor und dem Decoder, ist das gerollte Gewicht zu sehen. Der Tams - Decoder für beide Wagen ist auf der Spannungsbegrenzerplatine angeordnet. Links im Staubteil sind zwei weitere Gewichte mit doppelseitigem Klebepad fixiert. Im abgenommenen rechten Dachteil erkennt man die elektrische Leitung zu der Steckkupplung.

Im geöffneten Schleifwagen ist die liegende Platine für die bistabilen Relais gut zu sehen. Rechts davon sind die 3 gestapelten Akku's und daneben die zwei gerollten Bleigewichte zu erkennen. 

Der geschlossene Staubsaugerwagen. Zwischen beide Wagen kann man die gekuppelte, elektrische "Nabelschnur" erkennen.

Der Tams - Decoder hat sich als sehr empfindlich gegenüber anderen Datenpaketen gezeigt. War der Reinigungszug in Betrieb, konnte es passieren, dass mit dem Aufruf einer Lokadresse und deren Befehl, der Decoder plötzlich dies neue Adresse annahm. Gerade so, als wäre dieser Decoder im ständigen Programmiermodus.

Ich habe deshalb den Decoder gegen einen alten Lokdecoder LE 930 von Lenz getauscht. Nun fährt der Zug problemlos. Ein eventueller Garantieanspruch ist allerdings damit unmöglich. 

Das folgende Foto zeigt den Lenz - Decoder nach seinem Einbau im Staubsaugerwagen.

Die Zeichnung von der Fa. Lux ist hinsichtlich des Zugverbandes, unvollständig. Nachfolgend ist verbindliche Schaltplan des Staubsaugerwagens zu sehen.

Der Schaltplan für den Schleifwagen wird z.Zt. aufgenommen und später gezeigt.

Der geschlossene Schleifwagen.