Technik 26
von Rolf Mrugalla und Manfred Richter
Steuerbare Sperrsignale auf der Drehscheibe.
Die Anlage von Rolf Mrugalla hat ein Dreileiter - Schienensystem von Märklin und wird durch Märklin / Motorola - Datenprotololle, mit einem PC gesteuert. Die Modellbahnsoftware WinDigital, ist von der früheren Firma Abbink.
Um auch der Drehscheibe eine echte Signalisierung, entsprechend dem großen Vorbild zu geben, wurden die mit der Drehscheibe gelieferten Signalattrappen von Märklin nicht verwendet.
Für die Signalisierung auf einer Drehscheibe gab es unterschiedliche Varianten :
In den Zeiten, als es Drehscheibenwärter gab, war nur jeweils die Auffahrt auf die Drehbühne mit hohen Sperrsignalen versehen. Die Abfahrtsbereitschaft, d.h. das Erreichen der korrekten Ausfahrtposition wurde dem Lokführer durch den Wärter akustisch gemeldet. Später wurden die Wärter wegrationalisiert ( es verschwanden dann auch die entsprechenden Führerhäuschen auf der Bühne ) und insgesamt vier Sperrsignale auf der Bühne regelten die Auf- und Abfahrt. Im beschriebenen Beispiel wurde die erste Variante mit 2 hohe Sperrsignale von Viessmann als Auffahrsignale zur Drehbühne ausgeführt. Grundlage bildete eine entsprechende Baubeschreibung in der "Modellbahn Illustrierte" Heft Nov./Dez. 2008.
Das folgende Foto zeigt das hohe Sperrsignal auf der Drehscheibe mit dem Signalbild Sh1 = "Rangierverbot aufgehoben" ( das davor stehende Sperrsignal mit dem W ist unnötig und stammt aus einem früheren Bauabschnitt. Es wird entfernt ).
Nachdem die Köf auf der Drehbühne angekommen ist, wird mit dem Programm das Sperrsignal auf Sh0 = "Halt" umgeschaltet. Das nachfolgende Foto zeigt dies.
Bekanntlich werden für die Drehbühne die digitalen Datenleitungen, sowie die Spannungsversorgung des Antriebsmotors und die Bühnenbelegung über einen 5-poligen Schleifringkörper, dem sogenannten Königsstuhl, unterhalb der Bühne, den elektrischen Anlageteilen zugeführt.
Das Foto zeigt die Bühnenunterseite mit dem angeschlossenen Lokdecoder.
Weil für die Anlagendecodersteuerungen im Märklin/ Motorola - Datenformat nur 256 Adressen zur Verfügung stehen, wurde, um Adressen einzusparen, aber auch weil für Anlagen- und Signaldecoder zu wenig Platz unter der Bühne ist, ein alter Lokdecoder 75200 von Uhlenbrock gewählt.
Die Beleuchtungssteuerung der Signale mit dem Lokdecoder entspricht natürlich nicht dem großen Vorbild. Ein Signalbild verlischt langsam, hat dann eine Dunkelphase bevor sich das neue Signalbild langsam aufbaut.
Das folgende Zeichnung zeigt eine vorbildgerechte Signalschirmsteuerung.
Die nachfolgende Zeichnung dagegen zeigt die Signalschirmbeleuchtung, wie sie mit einem Lokdecoder erreicht wird.
Da die Drehscheibe nun eine Sperrsignalbeleuchtung bekommt, kann man die Kompromisslösung gegenüber den Signalattrappen akzeptieren. Neben den Sperrsignalen erhält das Steuerhäuschen der Drehscheibe eine steuerbare Beleuchtung.
Jeweils rechts vom Gleis der Drehbühne, wurden zwei 3,5 mm große Löscher für die Signale gebohrt. Beide Sperrsignale wurden auf der Bühne so ausgerichtet, dass sie die Zufahrtsbereitschaft zur Drehbühne signalisieren. An dem Standort der Signale ist die Materialstärke groß genug, um den Steckfüßen der Signale einen genügend einen großen Halt zu geben.
Der Lokdecoder wurde unterhalb der Bühne mit einem doppelseitigem Klebepad befestigt. Seine Datenleitungen rot und schwarz wurden an den Dioden der Abtastfinger des ersten und zweiten Ringes des Schleifringkörpers angelötet. Damit war die Spannungsversorgung des Decoders und für die Signale sowie der Steuerhausbeleuchtung hergestellt.
Die Signalleitungen wurden unterhalb der Drehbühnengänge und durch ein gebohrtes Loch dem Decoder zugeführt. Mit doppelseitigen Klebepads wurden die Leitungen fixiert.
In dem Steuerhäuschen der Drehscheibe wurde eine Weichenbeleuchtung einer C-Gleisweiche unterhalb des Daches befestigt. Die Leitungen wurden mit Klebepads fixiert und an dem Drehscheibenmotor vorbei zum Decoder geführt.
Die Diodenleitungen beider Signale wurden mit einer Leitung der Steuerhausbeleuchtung an dem Decoderausgang der blauen Leitung ( gemeinsamer Pluspol für alle Zusatzfunktionen ) angelötet.
Die roten Widerstandsleitungen beider Sperrsignale wurden an dem Decoderausgang ( weiß ) des vorderen Lokspitzenlichtes angelötet. Die anderen beiden weißen Widerstandleitungen, wurden an dem Decoderausgang ( gelb ) des hinteren Lokspitzensignals angelötet. Die Steuerhausbeleuchtung an dem Funktionsausgang F1 des Lokdecoders.
Nun muss nur noch der Lokdecoder eine Adresse im Bereich von 0 bis 80 erhalten.
Eingeschaltet werden die Signalbilder beider Sperrsignale, wenn f 0 der gewählten Lokadresse auf der CU oder per PC - Befehl eingeschaltet wird. Beide Signale zeigen dann rot/rot = Sh0 = "Halt", oder weiß/weiß = Sh1 = "Rangierfahrt freigegeben." Die Signalbilder werden mit der Fahrtrichtungswahl am Decoder umgeschaltet.
Um eine Umschaltpause mit dunklem Signalschirm zwischen den beiden Signalbildern zu erreichen, wird beim Signalbildwechsel zuerst f 0 ausgeschaltet, dann der Fahrtrichtungswechsel vorgenommen und danach f 0 wieder eingeschaltet.
Diese Signalbildwechsel kann man leicht mit Programmbefehlen der Modellbahnsoftware durchführen.
Da beide Sperrsignale das gleiche Signalbild zeigen, ist dieser Umbauvariante eine unrealistische Situation eigen. Steht die Bühne zu einem Abstellgleis und hat auf der anderen Seite der Bühne keinen Gleisanschluss, wird zu diesem nicht angeschlossenen Gleis Sh1 = "Rangierfahrt freigegeben" angezeigt, wenn durch die Gleichheitssteuerung auf der anderen Seite der Bühne die Lok auffahren soll.
Oder die Bühne steht mit beiden Seiten zu 2 Abstellgleise, dann wird mit weiß/weiß = "Rangierfahrt freigegeben" beiden abgestellten Loks signalisiert, sie können auf die Bühne fahren !!!
Durch Abänderung der obigen Anschluss- und Programmierbeschreibung kann dies vermieden werden :
Die Steuerhausbeleuchtung wird permanent an die Digitalsteuerung der Drehscheibe angeschlossen. Der frei gewordene Decoderausgang F 1 wird zusammen mit dem Decoderausgang F 2 für ein Signal verwendet, während die Decoderausgänge für die Lokbeleuchtungen für das andere Signal verwendet werden. Damit kann man dann beide Signale unabhängig voneinander schalten.
Da die Signalbildumschaltung nach Sh1 = "Rangierfahrt freigegeben" erst erfolgen darf, nachdem die Drehbühne die gewünschte Position erreicht hat, wird der Drehscheibendecoderausgang "Position erreicht" auf einen Eingang eines Gleisbelegungsmelders geschaltet. Die Information dieses Belegungsmelders kann man auf einem kleinen Gleistück im Gleisbildstellpult anzeigen und mittels einer Folgefunktion für die Freigabe der Signalbildumschaltung verwenden.
Somit ist es möglich, die Auffahrt zur Bühne an einem Signal mit Sh1 ( weiß/weiß ) = "Rangierfahrt freigegeben" freizugeben, während das andere Signal weiter Sh0 ( rot/rot ) = "Halt" anzeigt.
Die folgende Zeichnung zeigt diese Variante.
Für welche Variante der Signalbildsteuerung man sich entscheidet, überlassen wir dem geneigten Leser.