Technik 29


Steuerbare Entkuppler für Märklin - K - Gleise.


Züge immer im Kreis fahren zu lassen, kann auf Dauer den Modellbahnfreund nicht befriedigen.

Die Lösung heißt Rangierbetrieb, mit An- und Abkuppeln von verschiedenen Loks vor unterschiedlichen Zügen.

Nun haben aber nicht alle Loks Telexkupplungen, die das ermöglichen. Besonders bei älteren, digital umgerüsteten Loks, ist der Anbau von Telexkupplungen kaum möglich.

Hinzu kommt, dass man im Laufe der Zeit, Abstellmöglichkeiten von Zügen festlegt, an die man gerne Kupplungsmöglichkeiten hätte.

Sofern man die K - Gleise noch nicht geschottert hat, ist ein nachträglicher Einbau eines steuerbaren Märklin - Entkuppler Typ 2297 möglich. Sind diese jedoch bereits geschottert worden, ist der nachträgliche Einbau nahezu unmöglich.

Das Foto zeigt den Märklin - Entkuppler und die Entkupplerspule 83200 von Uhlenbrock.

In einem ungeschotterten Gleis habe ich den Märklin - Entkuppler nachträglich eingesetzt. Das Entkuppeln funktioniert sicher, sofern die zu entkuppelnden Kupplungen außermittig über der Entkupplerbohle stehen. 

Bei sehr niedrig stehenden Radachsen, wie z.B. bei dem Württemberger Zug, kann es sonst passieren, dass der Wagen von der Entkupplerbohle angehoben wird und die Kupplungen nicht gelöst werden.

Auch sollte man den Entkuppler nicht mit digitalen Wechselstrom ansteuern, sondern mit Gleichstrom. Bei einer digitalen Wechselstromansteuerung oszilliert ( flattert ) die Entkupplerbohle und somit auch die Kupplungen. Bei der Gleichstromansteuerung passiert das nicht.

Im Ruhezustand des Entkupplers taucht die Entkupplerbohle mit ihren Aussparungen unter die Pukohöhe ab und ermöglich so die Kontaktgabe zu den Mittelleiterschleifer der Loks.  

Einen nachträglichen Einbau in ein geschottertes K - Gleis ermöglicht der Repa - Entkuppler 83200 von Uhlenbrock. Die Entkupplerbohle aus Aluminum legt sich im Ruhezustand auf die Puko's und sichert somit die Kontaktgabe zu den Mittelleiterschleifern der Loks. Beim Überfahren der Entkupplerbohle wird der Mittelelleiterschleifer der Lok leicht angehoben.

Entsprechen der Montageanleitung von Uhlenbrock soll der Entkuppler wie folgt montiert werden :

1. Zwischen 2 Schwellen des K - Gleises ist ein 4,5 mm großes Loch zu bohren

2. Der Stößel ist aus der Entkupplerspule nach oben herauszuziehen. Obwohl der Entkupplerstößel nur 1,75  mm im Durchmesser beträgt, soll mit den 4,5 mm großem Loch ein genügend großes Bewegungsspiel des Stößels erreicht werden.

3. Der Spulenkörper hat zum Gleis die gleiche Bohrung von 4,5 mm für eine Positionierung zum Gleis - Bohrloch. Durch das Bohrloch im K - Gleis soll nun der Bohrer in das freie Stößelloch gesteckt werden, um so die Entkupplerspule richtig zum Bohrloch positionieren zu können. Mit den beigfügten Holzschrauben wird die Spule befestigt.

Das Foto zeigt die mit dem Bohrer erreichte Position der Entkupplerspule.

4. Der Bohrer wird nun herausgezogen und der Entkupplerstößel durch das Bohrloch in den Spulenkörper eingeführt.

5. Nun muss die Hublänge des Stößels gefunden werden. Die maximale Hublänge des Stößels beträgt 41 mm. Uhlenbrock gibt in seiner Montaganleitung an, den Stößel in seiner Grundstellung an der Schwellenoberkannte, oder 1 mm darunter, abzuschneiden.

6. Danach zieht man den Stößel wieder aus dem Entkuppler heraus und feilt die Stößelspitze etwas an, um die Alubohle auf den Stößel aufpressen zu können. Die richtige Längsposition der Alubohle findet man, wenn man diese im 90° Winkel zu dem unteren Endnoppen des Stößels positioniert.

7. Nun wird der Stößel mit der Alubohle wieder eingesetzt und die Alubohle sofern erforderlich, noch etwas in der Ausrichtung zum Gleis korrigiert. Die quadratische untere Form des Stößels führt ihn im Spulenkörper während seiner Hubbewegung.  

Wie auch der Märklin - Entkuppler, wird der Repa - Entkuppler auf meiner Anlage mit 20 V Gleichstrom angesteuert, weil auch er, wie der Märklin - Entkuppler, bei einer Wechselstromansteuerung flattert.

Das folgende Foto zeigt den fertig montierten Entkuppler in seiner Ruhestellung.

Die mit der Ansteuerung angehobene Entkupplerbohle.

 

Der Repa - Entkuppler hat sich im regulären Betrieb nicht betriebssicher gezeigt. Das spätere Fotoblatt zeigt, wie sich die Entkupplerbohle nach einem Entkupplungsvorgang auf die Puko's abgelegt hat.

Aufgrund der nur unten durch ein Vierkantloch geführten Stößelstange, pendelt diese in Höhe der Entkupplerbohle im 4,5 mm großen Bohrloch und legt diese irgendwo ab. Teilweise derart, dass ein Lokrad eine Verbindung zur Schiene herstellt und die Einspeisung kurzschließt.

Ein weiterer Nachteil ist die Alubohle. Durch die drucklose Verbindung zu den Puko's wird keine gute elektrische Verbindung zum Mittelleiter hergestellt. Besonders dann, wenn längere Zeit keine Pukoreinigung vorgenommen wurde. Die Folge ist, dass die Loks anhalten.

Den Einsatz dieses Entkupplers für K - Gleise kann ich nicht empfehlen !!!

Für ein Stumpfgleis auf dem ein Güterzug abgestellt ist, habe ich einen Entkuppler 2702 von Herkat bezogen. Dieser Entkuppler hat keine leitende Mittelleiterbohle, sondern eine nichtleitende aus Kunststoff. Für ein Stumpfgleis genügt dieser Entkuppler, weil er von keiner Lok überfahren wird.

Das Foto zeigt den Entkuppler in der Draufsicht.

Die verhältnismäßig breite Mittelleiterbohle stört nicht, weil diese eine exakte radiale Führung hat. Mit der Magnethülse und dem Feingewinde der Stößelstange, kann diese sehr genau in der Höhe eingestellt werden !

Der Entkuppler 2702

Zwischend der Magnethülse und einer Arretierungsmutter befindet sich die Positionierungsplatte, mit ihrer Führung zum Spulenkörper. Diese Platte verhindert eine radiale Bewegung der Entkupplerbohle.

Etwas problematisch ist die Befestigung des  Entkupplers an der Anlagenplatte. Für die Stößeldurchführung ist zwischen den Schwellen ein 4 mm Loch zu bohren, während für den Spulenkörper, zur Positionierung im Bohrloch, ein 6 mm Loch etwa 4 mm tief, von unten in der Anlagenplatte zu bohren ist.

Wie auch bei den zuvor beschriebenen Entkupplern ist er besonders leise mit einer Gleichspannungsansteuerung von 14 - 16 V. Kurzzeitig kann diese, wie die anderen auch, mit einer höheren Spannung angesteuert werden.

Herkat gibt an, dass der Entkuppler bei einer Spannung von 14 - 16 V nicht länger als 10 sec . angesteuert werden sollte.

Die Versuche an der Probeplatte funktionierten hervorragend.

Für Stumpfgleise kann ich diesen Entkuppler empfehlen.

Die folgenden Fotos zeigen die Grundstellung und den angesteuerten Entkuppler.

 

 

Über den Herkat - Entkuppler 2704 mit elektrisch leitender Mittelleiterbohle, wird später berichtet.