Technik 15


Kurzschlusssuche an analogen und digitalen Gleisanlagen von Märklin.


Will man eine Modellbahnanlage mit Märklin K-Gleisen bauen, ist beim Zusammenbau der Gleise größte Sorgfalt, oberstes Gebot.

Das gilt besonders, wenn man K-Gleise hat, die kupferfarbene Mittelleiter-verbindungen haben. Die neueren Gleise mit blanken Verbindungen sind stabiler ausgeführt und lassen sich nicht so schnell beim Zusammenstecken verbiegen. 

Beim Kauf von K-Gleisen sollte sollte man die nehmen, die die verzinkten Mittel-leiterverbindungslaschen haben. Man spart sich viel Ärger !

Sofern möglich, sollte man sich gesteckte Gleisverbindungen von der Seite aus ansehen und darauf achten, ob sich nicht eine Verbindungslasche über die isolierende Trennlasche zur Schiene geschoben hat.

Jeder Modellbahner der sich eine Anlage mit gehobener Technik baut, sollte sich ein digitales, kalibriertes und umschaltbares Vielfachmessgerät anschaffen. Solch ein Messgerät kostet z.B. bei Conrad ca. 50 Euro. Dieses Gerät wird ihm bei den möglichen Problemen an der Anlage wertvolle Hilfe leisten.

Jedem neuen Anlagenbauer empfehle ich, bei einer Gleisanlge mit K-Gleise, mit fortschreitendem Gleisaufbau immer wieder zwischen Mitteleiter und Schienen zu messen, ob die Verbindungen in Ordnung sind.

Diese Messung im Ohm-Messbereich kann auch durchgeführt werden, wenn bereits ein Probezug auf dem fertigen Gleisstück steht und die Control Unit angeschlossen, aber nicht eingeschaltet ist !

Nun werden viele sagen, dass man diese Prüfung auch mit der Einschaltung der CU machen kann. Schaltet sie nicht ab, ist die Gleisanlage in Ordnung. Schaltet sie aber ab, muss ein Messgerät her, dass man von Anfang an hätte nutzen können. 

Ein Gleisteil ist in Ordnung, wenn das Messgerät zwischen dem angepieksten Mittelleiterpunkt und beiden Schienen jeweils ca 1,8 kOhm anzeigt. gemeseen werden muss zu beiden Schienen, weil beim K-Gleis beide Schienen keine elektrische Verbindung haben.

Ist der Gleisaufbau fertig, sollte man erst den Fahrbetrieb aufnehmen und sich den Lauf der Züge über die DKW's und Weichen ( 22°30' ) ansehen, bevor man mit den elektrischen Verbindungen der Gleisrückmeldungen beginnt. 

Den Lauf der Züge beobachten gilt für alle Züge die man auf der Anlage fahren möchte. Ein Neigetechnikzug BR 610, oder ein Zug mit langen Wagen zeigt über DKW's und Weichen mit 22° 30', sowie engen Kurvenradien, ganz eigenständige und teilweise eigenartiges, nicht wierderholbares, Fahrverhalten. Auch sollte man überlegen, ob es nicht besser ist, die Weichenlaternen nicht zu installieren. Große Bahnanlagen haben schon lange keine Weichenlaternen mehr.

Mit diesen Test's zeigt sich, ob die geplante Anlage allen Zuggattungen gerecht wird, oder ob man schlankere Weichen und andere Kurvenradien verwenden muss.

Vor der Einschotterung der Gleise wird mit der Gleisrückmeldung begonnen. An den isolierten Schienenabschnitten werden an den Schienverbindern die Ableltungen zu den Gleisrückmeldern angelötet.

Funktionieren die Gleisrückmeldungen und der Zugebtrieb funktioniert vor dem Einschottern einwandfrei passiert es : Kurzschluss auf der Gleisanlage.

Zuerst schaut man, ob nicht ein entgleister Zug die Ursache ist. Wenn das nicht der Fall ist, muss mit Messungen der Verursacher des Kurzschlusses gefunden weren.

Die Messungen können auch mit allen aufgegleisten Zügen und angeschlossener Control Unit 6021 bzw. Booster vorgenommen werden.

Das Messgerät wird eingeschaltetund auf den Widerstansmessbereich "Ohm" geschaltet. Die Messschnüre solten Messspitzen haben, mit denen man an einem beliebigen Punkt der Gleisanlage den Mittelelleiterpunktkontakt ansticht und mit der 2ten Messschnur abwechselnd beide Schienen auf gleicher Höhe abtastet. 

Beide Messschnüre hält man ihren Messpunkten solange fest, bis sich der Wert "eingeschwungen" hat, d.h., man wartet solange, bis sich der Wert nicht mehr verändert. Ein Pendeln des Messwertes im Milli-Ohmbereich - zwei Stellen hinter dem Komma, beachtet man dabei nicht.

Misst man einen Wert nahe 5 Ohm, ist man schon ziemlich nahe am Kurzschlusspunkt. Nun wandert man mit beiden Messspitzen ca 50 cm nach links und misst erneut. Wird der gemessene Wert größer, entfernt man sich vom Kurzschlusspunkt. also wird die nächste Messung nach rechts von der ersten Messung durchgeführt. Der gemessene Wert muss nun kleiner werden. Nähert man sich mit weiteren Messungen der 2 Ohm-Marke ist es nicht mehr weit bis zum Verursacher. Mit mehrene Messungen in kleinen Abständen kreist man den Kurzschlusspunkt nun ein. Zeigt das Messgerät einen Wert um 1 bis 1,5 Ohm, ist das verursachende, zum Kurzschluss führende, Gleisstück gefunden.

Auf meiner neuen Anlage hatte ich 3 Kurzschlüsse, die nacheinander erst bei laufendem Zugbetrieb auftraten.Die Gleise waren noch nicht geschottert.

Ein Kurzschluss wurden durch einen nicht verdrillten Draht an einer Schienenstosslötstelle verursacht. Eine abstehende Ader war unter das Gleis gekommen und hatte sich mit dem befahrendem Gleis so bewegt, dass eine Verbindung zur  Mittelleiterlasche entstand.

Ein Folge von zu schneller, unordentlicher Arbeit.

Der zweite Kurzschluss wurde durch einen Masseleiter für die Gleisrückmeldung verursacht. Offensichtlich hatte ich bei der Funktionsprüfung der Gleisrückmel-dungen mit dem PC nicht bemerkt, dass dieser kleine Gleisabschnitt garnicht "belegt" gemeldet wurde.

Die ausgebrochene Federlasche des Masseanschlusses - ich brech' die immer aus dem klobigen Masseanschluss aus - war nicht zwischen Schiene und der Mittelelleiterisolierung gesteckt, sondern unter dem Mittelleiter. Scheinbar durch die Gleisbewegung, verursacht durch die Züge, wurde der Schutzlack unterhalb am Mittelleiter beschädigt und die elektrische Verbindung hergestellt.

Das Besondere an diesem Kurzschluss war, das erst mit einer leitenden Achse der Kurzschluss zur einspeisenden Schiene auftrat.

Der 3te Kurzschluss war eine schlechte Verbindung an einem Schienenstoss.

An den Ringleitungen der CU bzw. Booster sind auch alle Schalt-, Weichen- Signaldecoder für den Datenempfang angeschlossen. Tritt im Datenempfangsteil des Decoders ein Kurzschluss auf, führt das in allen Fällen zum "Freiblasen" des Kurzschlusses im Transistor oder IC-Chip, bevor die CU abschaltet. Schaltet die CU aber doch ab, kann danach die CU wieder eingeschaltet werden. Der Kurzschluss hat sich mit dem "Freiblasen" selbst eliminiert.

Hat man ein große Anlage mit mehren, gleichzeitig fahrenden Zügen, sollte man vielleicht über eine Einspeisungsaufteilung der Anlage mittels Schalter nachdenken.

Die nachfolgende Zeichnung zeigt einen solchen Aufbau. Im Kurzschlussfall schaltet die CU mit ihren Boostern ab. Man schaltet dann zuerst alle Schalter aus und dann die CU ein. Danach werden nacheinander die Schalter eingeschaltet bis die CU wieder abschaltet. Der zuletzt eingeschaltete Schalter zeigt uns dann das Gleisbild, auf dem der Kurzschluss auftritt.