Tipp 23
Telexkupplungen.
Auf jeder Modellbahnanlage stellt das Rangieren, mit An- und Abkuppeln von Lokomotiven zu den verschiedenen Zügen, dass Highlight der Anlage dar.
Märklin hat nun schon die 3. Generation von Telexkupplungen, wenn man von der Zeit der Relexkupplungen ausgeht, an Lokomotiven präsentiert. Roco bietet Telexkupplungen an, die aber noch nicht für den Markt freigegeben sind. Die Firma Krois in Wien, vertreibt schon länger Telexkupplungen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Roco Universalkupplungen haben.
Alle Telexkupplungen sollten, bedingt durch die geringe Baugröße aber mit hohem Leistungsvermögen, nur kurzzeitig, ED = 10%, auf 60 sec. bezogen = 6 sec. maximal, eingeschaltet werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Magnetspule wegen Überhitzung einen Windungsschluss bekommt und somit unbrauchbar wird. Eine längere Einschaltdauer würde ich nicht riskieren.
Eine Einschaltdauer von 3 sec. garantiert schon einen funktionssicheren Entkupplungsvorgang.
Einzig die V 90 Diesellokomotive lässt, laut Märklin, eine längere Einschaltdauer zu.
In meinen Programmabläufen werden die Telexkupplungen wie folgt gesteuert :
1. Für 1 sec., je nach parametrierter Beschleunigungszeit der Lok, diese langsam rückwärts drücken, um die Kupplung zu entlasten ( macht der große Bruder auch so ).
2. 1 Sec später nach Haltbefehl, je nach parametrierter Bremszeit der Lok, die Telexkupplung ansteuern.
3. 2 sec. später, weil die Kupplungsansteuerung auch Funktionszeit benötigt, sie Lok langsam vorwärts steuern.
4. 2 sec. später die Kupplungsansteuerung ausschalten. Diese Zeit hat auch wieder einen Bezug darin, wie schnell sich die Lok, aufgrund der parametrierten Beschleunigungszeit, von der anderen Kupplung entfernt.
Die angebenen Zeiten variieren im Programm von Kupplungsfabrikat zu Kupplungsfabrikat.
1. Kupplungen allgemein.
Nachdem mit dem Norm - Schacht 362 die Kupplungseinbringung genormt wurde, musste man annehmen, dass die Bügelkupplungen aller Fabrikate nun zueinander passen würden. Dem ist aber leider nicht so. Gelingt es einem, Wagen mit Bügelkupplungen verschiedener Fabrikate zu kuppeln,kann es passieren, dass sich diese während der Fahrt lösen.
Meine Güterzüge haben am ersten und letzten Wagen entsprechende Kupplungen, die zu den Telexkupplungen der verschiedenen, ziehenden Lokomotiven "passen". Die Güterwagen untereinander haben verschiedene Kupplungen, die aber einen funktionssicheren Fahrbetrieb garantieren.
2. Die Krois - Kupplung MK.
Diese Telexkupplung hat eine große Ähnlichkeit mit der Roco Universalkupplung. In meine "Ludmilla" ( BR 232 ), habe ich diese Telexkupplung montiert.
Das Foto zeigt die Kupplung an der "Ludmilla".
Am besten fuktioniert das An- und Abkuppeln zu den Roco Universalkupplungen. Auf meiner Anlage zieht die "Ludmilla" einen LUX Schienenreinigungszug mit Staubsauger- und Schienenschleifwagen. Um in Stumpfgleise einzufahren, schiebt die Lok den Zug. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Kupplungen den fahrsichersten Schiebebetrieb ermöglichen.
Für den Vorwärtsbetrieb habe ich den Bügel der Telexkupplung leicht nach unten gebogen, um einen sicheren Kupplungszustand zu erreichen.
Eine Kupplung zu einem Wagen mit Märklin - Relexkupplung ist, wie auf dem Foto zu sehen, aufgrund der unterschiedlichen Kupplungshöhe nicht möglich.
Bei Wagen mit Universal - Bügelkupplungen, kann es Probleme beim Entkuppeln geben, weil der metallene Bügel an den Magneten hängen bleiben kann und somit der Wagen trotz Entkupplung mitgezogen wird.
Bei nichtmetallenen Bügel ist das An- und Abkuppeln zu Bügel- und Märklln - Kurzkupplungen sowie den angeführten Roco - Universalkupplungen möglich.
Das folgende Foto zeigt die "Ludmilla" vor einem Wagen mit Märklin - Kurzkupplung.
Die Firma Krois gibt für die Einschaltdauer eine Zeit von 6 sec. maximal 10 sec. an. Die letztere Zeit würde ich nicht riskieren.
Beziehen kann man die Telexkupplung von Johann Krois in Wien, über www.krois-modell.at bzw. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
3. Die Märklin - Telexkupplung, 1. Generation.
Loks mit dieser steuerbaren Kupplung hat es schon zu Zeiten der ersten Relexkupplung gegeben. Diese Kupplungsart ermöglicht es, bereits entkuppelte Züge rückwärts drücken zu können, ohne das wieder gekuppelt wird. Verschiedene Dampfloks wurden mit beiderseitigen Telexkupplungen ausgerüstet, die beide teilweise mit einem Befehl entkuppelten.
Das Foto zeigt eine BR 85 von Märklin, mit einer solchen Telexkupplung.
Möchte man diese Loks mit allen möglichen Güterwagen kuppeln und entkuppeln, kann man die eventuell vorhandenen Kurzkupplungen gegen Relexkupplungen auswechseln, sofern diese in NEM-Schächten 362 eingesteckt sind. Die in NEM- Schächte einsteckbaren 10 Stück Relexkupplungen von Märklin, bekommt man mit der Artikelnummer 72060 für 8,24 Euro im Internethandel.
Das folgende Foto zeigt die richtige Kupplungshöhe zwischen einer Relexkupplung eines Güterwagens und der Telexkupplung der BR 85. Zwischen beiden Kupplungen gibt es keine Probleme beim An- und Abkuppeln.
Das nächste Foto zeigt einen Güterwagen mit einer Märklin - Kurzkupplung und der BR 85 mit ihrer Telexkupplung. Ein An- und Abkuppeln zwischen beiden Kupplungen ist aufgrund der stark unterschiedlichen Kupplungshöhe nahezu unmöglich.
4. Märklin - Telexkupplung der 2. Generation.
Das Foto zeigt eine BR 50 mit dieser Telexkupplung von Märklin.
Das folgende Foto zeigt die BR 50 mit einem Güterwagen mit Relexkupplung. Hier ist eine Kupplung aufgrund der unterschiedlichen Kupplungshöhe auch nicht möglich. Der Bügel der Relexkupplung am Güterwagen ist zu hoch, gegenüber dem Kupplungszapfen der Telexkupplung.
Auf dem nächsten Foto passen die beiden Kupplungen zueinander.
Ein Ankuppeln im Gleisbogenbereich, ist nur auf Bogenschienen des Typs 2251 möglich. Ein Abkuppeln dagegen funktioniert. Sicherer ist der An- und Abkupplungsvorgang jedoch auf geraden Schienen.
5. Märklin - Telexkupplung, der 3. Generation.
Das Foto zeigt eine V90 Diesellokomotive, mit der neuesten Telexkupplung von Märklin.
Nach harscher Kritik von einigen Besitzern, hat Märklin scheinbar für eine gewisse Zeit die Auslieferung dieser Lok gestoppt, um diese nachzubessern. Sie war jedenfalls lange nicht mehr zu bekommen. Geändert hat man aber scheinbar nicht viel, wie ich an beiden Loks, mit unterschiedlichen Auslieferungsdatum, sehen konnte.
Ich habe die kritischen Äußerungen im Internet gelesen und kann sie nur teiweise bestätigen.
Die Aussage, dass die Lok mit ihren Telexkupplungen an den Puko's ( Punktkontakte ) auf Kreuzungsweichen anstösst, kann ich auf meiner K-Gleisanlage nicht bestätigen.
Die Probleme gibt es nur bei forscher Fahrt über Bogenweichen.
Fährt man aber langsam darüber, gibt es keine Beanstandungen. Auf meiner Anlage sind die zu überfahrenden Bogenweichen nur vor dem Bahnhofsbereich und vor einem Abstellgleis, so das sowieso langsam gefahren werden muss.
Die V 90 kann an Relexkupplungen auch nicht ankuppeln, wie das nächste Foto zeigt. Hier ist auch die unterschiedliche Kupplungshöhe zu groß.
Zu den Märklin - Kurzkupplungen und normalen Bügelkupplungen, funktioniert das An- und Abkuppeln mit dieser Lok hervorragend. Wie das folgende Foto zeigt, stimmt hier die Kupplungshöhe zur Telexkupplung.
Diese Telexkupplung an der V 90 ist für meine Begriffe die funktionssicherste Telexkupplung.
Ein Ankuppeln auf Bogengleisen ist nicht möglich, weil sich die Kupplung zur anderen Kupplung nicht ausrichten kann.
Ein Abkuppeln dagegen funktioniert.
Noch einige Details zu dieser Lok. Der Antrieb auf alle vier Achsen erfolgt von einem Sinusmotor. Ein Rad hat auf jedem Drehgestell einen Gummireifen.
Das ist meines Erachtens, auf das Gewicht der Lok bezogen, zu wenig.
Auf leichter Bogensteigung mit 8 unbeladenen Güterwagen, "schleudern" die Antriebsachsen der Lok. Um dies zu verhindern, versuche ich in beide Loks Zusatzgewichte einzusetzen.
Als einzige Lok hat die V 90 für die Telexkupplung eine Zeitüberwachung. Nach 30 sec. wird die Telexkupplung automatisch abgeschaltet. Diese lange Zeit wird aber für einen funktionssicheren Entkupplungsvorgang nicht benötigt.
Die folgenden Fotos zeigen die Diesellokomotive im geöffneten und geschlossenen Zustand.
Die Lok ist offensichtlich für eine spätere Soundversion vorbereitet worden. Rechts ober erkennt man die zwei Ausbuchtungshutzen, die scheinbar den späteren Lautsprechern vorbehalten sind. Der mfx - Decoder sitzt mit einem Steckeranschluss auf einer weiteren Platine, die möglicherweise, mit Zeitüberwachung, die Telexkupplung steuert.
Auf dem Plastiksteg, links von den Lautsprecherhauben, bietet sich Platz für ein Gewicht an. Das ragt dann zwar in die Führerstandskabine hinein, aber die wird nicht beleuchtet und lässt da Gewicht nicht erkennen.
Sehr gute Erfahrung habe ich mit der Digitalkupplung von Roco ( Artikel 114665 ) erfahren.