Tipp 11
Umbau einer analogen E-Lok, Baureihe 141, zu einer digitalen Lok mit mfx - Decodersteuerung.
Der Umbau an dieser Lok war sehr einfach. Der Allstrommotor hatte einen 3-poligen Trommelkollektoranker, so dass der Umrüstsatz 60922 von Märklin, für den Umbau verwendet werden musste.
Die Stirnleuchten der Lok hatten schon die massefreien Steckfassungen, für die 19 V Glühbirnen mit den freien Drahtenden. Somit konnte die kommende Beleuchtung 2-polig ( flackerfrei ) vom Decoder gesteuert werden.
Die Demontage der alten analogen Teile ist problemlos. Man beginnt mit dem Ablöten aller elektrischen Verbindungen von dem Umschaltrelais zum Motor und zum Umschalter der Pantographen- bzw. Schleifereinspeisung.
Die Verbindung vom Schleifer zum Umschalter wird weiterhin genutzt. Die Relaisbefestigungsschraube wird mit einem kleinen Kabelschuh für die Masseverbindung des Decoders verwendet.
Am Motor hebt man zuerst die Federn der Ankerbürsten ab, um die Bürsten leicht herausziehen zu können. Sind diese noch lang genug, hebt man die Neuen für eine spätere Verwendung auf.
Danach löst man die Motorlagerschildschrauben und entfernt die 3 Motorteile : Lagerschild, 3-poliger Anker und Feldmagnet mit seiner Spule.
In der umgekehrten Reihenfolge erfolgt der Einbau des neuen Motors : Permanenter Feldmagnet, 5-poliger Anker und das neue Motorlagerschild. Verwendet werden auch die dem Umrüstsatz beigefügten Lagerschildschrauben.
Mit dem Einsatz der alten Kohlebürsten, sofern noch verwendbar und den Federnansatz, ist der Motor bis auf die elektrischen Anschlüsse schon fertig umgebaut. Zum Abschluss werden die beiden Lagerenden des neuen Ankers, sowie sein Zahnrad mit harzfreiem Öl versehen.
Sofern man eine Lok umbauen will, die schon eine längere Laufzeit hinter sich hat, sollte diese gründlich vom altem Öl befreit werden. Ich habe dafür ein Utraschallgerät, mit dem man auch Brillen und Schmuck reinigen kann. In diesem Gerätebehälter wird dann soviel Spiritus eingefüllt, bis das Motordrehgestell, allein, komplett bedeckt ist.
Je nach Verunreinigung wird das Gerät dann mehrmals hintereinander eingeschaltet.
Ich habe mit dieser Vorgehensweise sehr gute Reingungsergebnisse erzielt.
Nach einer solchen Reinigung werden dann alle relevanten Teile behutsam neu geölt und nicht gebadet !
Nun beginnt der elektrische Umbau mit dem Decoder. Damit dieser in der Lok nicht umherfliegt, habe ich diesen mit einem doppelseitigem Klebepad fixiert.
Die Leitungen des Decoders längt man zu den Lötpunktzen etwas großzügig ab, denn ein Leitungsbogen ist besser als eine eckige Leitungsführung.
Die Drosseln werden nun zu ihren Anschlüssen am Lagerschold zurechtgebogen, die Drahtenden gekürzt und die Enden verzinnt.
An dem neuen Lagerschild werden die Anschlusspukte der Drosseln oberhalb der Kohlebürstenführung auch verzinnt und danach die Drosseln angelötet. Diese Vorgehensweise mit dem Verzinnen, entbehrt die sonst nötige dritte Hand - Löt-zinnzuführung bei der Lötung.
Über die auf Länge gekürzten Leitungen blau und grün ( Märklin - Decoder ), werden kurze Schrumpfschlauchenden geschoben. Wie zuvor beschrieben werden auch die kurz abisolierten Drahtenden zu den Drosseln verzinnt.
Vorausgesetzt man hat eine ruhige Hand, werden der verzinnte Draht parallel zu dem Drosselende gehalten und beide kurz mit einem "nassem" Lötkolben erhitzt. Hat die Lötstelle danach einen kraterfreien und mattglänzenden Verlauf, ist die Verbindung elektrisch einwandfrei und keine "kalte Lötstelle".
Die beiden Schrumpfschlauchstücke werden nun über die Lötstellen geschoben und mit dem heißen Lötkolben, den man zuvor an einem nassen Schwamm "getrocknet", hat, rundum erhitzt. Der 1,6 mm starke Schrumpfschlauch legt sich durch die Hitze des Lötkolbens dauerhaft rutschfest um die Lötstelle und isoliert diese gegen Masse.
Bei der E-Lok wird er rote Draht an den Umschalter für die Oberleitungs- bzw. Mittelleitereinspeisung angelötet.
Der braune Draht wird an einem Kabelschuh, der zuvor mit der Befestigungs-schraube des Umschaltrelais an dem Grundrahmen angeschraubt wurde, angelötet.
Die nicht benötigten Funktionsleitungen braun/rot, braun/grün und violett werden gekürzt und gemeinsam in ein Schrumpfschlauchstück gegen eine eventuelle Masseberührung isoliert.
Wie angeführt, waren bei dieser Lok die Lampenfassungen beidpolig gegen Masse isoliert, so dass diese komplett zum Decoder angeschlossen weren konnten.
Der orangefarbene Rückleiter für die Funktionen wurde an einer Fassung so, wie zuvor beschrieben, angelötet, dass er weiter zur anderen Fassung reichte.
Für die Adressierung und den richtigen, zur Fahrtrichtung vorzunehmenden Beleuchtungsanschluss gelb oder grau, wurde die Lok auf ein, von einer CU 6021 eingespeistem, Programmiergleis gestellt. Nach der werkseitigen Adresseneingabe 78 ( Märklin ) und der eingetasteten Funktion, wurde die Lok zur Richtungs-bestimmung kurz angefahren.Beide abisolierten Drahtenden wurden dann an die der Fahrtrichtung entsprechenden Lampenfassung getippt. da es nur einer der beiden Drähte gelb oder grau sein konnte, war die Drahtzugehörigkeit schnell gefunden.
Nachdem die beiden Beleuchtungsleitungen angelötet waren, wurde mit mehreren Zwirnsfäden die Leitungen so gebündelt, dass diese sich zum bewegendem Motordrehgestell zugfrei bewegen konnten.
Auch diese Lok erhielt den großen Flüsterschleifer von ROCO mit der Artikel-Nr. 40065.
Nachdem Aufsetzen des Gehäuseoberteiles, wurde die Lok wieder auf das Programmiergleis gestellt und die neue Adresse 25 wie folgt eingegeben :
1 |
Stop- und Go-Taste gemeinsam betätigen um ein "Reset" auszulösen |
2 |
Schienespannung abschalten durch Betätigung der Stop-Taste |
3 |
Adresseneingabe 78 bei einem Märklin- bzw. 03 beim ESU-Decoder |
4 |
Betätigung der Fahrtrichtungsumkehr mit dem Fahrtregler und festhalten. Zusätzlich die Go-Taste betätigen |
5 |
der Decoder befindet sich jetzt im Programmiermodus und zeigt das seiner Fahrzeugbeleuchtung an |
6 |
Registernummer ( CV ) 01 für die Adressenwahl eingeben |
7 |
Betätigung der Fahrtrichtungsumkehr mit dem Fahrtregler. Der Decoder bestätigt danach mit Doppelblinken der Fahrzeugbeleuchtung die Eingabe |
8 |
Neue Adresse 25 eingeben |
9 |
Betätigung der Fahrtrichtungsumkehr mit dem Fahrtregler. Der Decoder bestätigt die Eingabe mit der Fahrzeugbeleuchtung : 1 Sekunde Dauerlicht, dann wieder Blinklicht |
10 |
Pogrammiermodus verlassen durch Betätigung der Stop-Taste und danach der Go-taste |
Nach der neuen Adresseneingabewurde die Lok auf die Anlage gestellt und der neue Motor eingefahren. Es reicht, wenn die Lok je 40 Minuten vor- und rückwärts gefahren wird.
Die werkseitigen Parametereinstellungen konnten auch bei dieser Lok, bis auf die Adresse übernommen werden.
Will man eine, mit einem C 90 - Decoder versehene Märklin - Lok uaf das neue Märklin - Datenformat System umrüsten, benötigt man nur, weil der Hochleistungs-motor schon vorhanden ist, den mfx - Decoder. Ich würde in einem solchen Fall den kostengünstigeren ESU - Decoder 61600 kaufen und diesen, nachdem der Stecker abgeschnitten wurde, einsetzen.
Märklin verlangt einen solchen Umbau von einem autorisiertem Fachbetrieb, will man nicht einen eventuellen Garantieanspruch verlieren. Die Fa. ESU verlangt dies nicht. Es ist also Ihr Risiko, wenn sie mit einem Märklin - Umrüst-satz Ihre Lok umbauen wollen.
Die Zeichnung zeigt neben den Märklin - Adernfarben in Klammern die entsprechenden ESU - Adernfarben zu den Zielpunkten.