Technik 25


Wagenbeleuchtungsschaltung mit Decoder.


Kauft man Personenwagen mit Beleuchtung, haben diese in der Regel keine Aus- und Einschaltmöglichkeit und belasten mit ihrer ständigen Beleuchtung die einspeisenden Digitalgeräte.

Hinzu kommt, dass eine abgestellter Personenzug keine eingeschaltete Wagenbeleuchtung haben sollte, wollte man sich an dem großen Vorbild orientieren. 

Um dies abzustellen, gibt es Funktionsdecoder, mit deren nachträglichen Einbau man die Wagenbeleuchtung schaltbar machen kann. Werden die Personenzüge nur mit bestimmten Loks gezogen, erhalten die "Beleuchtungsdecoder" die gleiche Adresse wie die ziehende Lok.

Die Wagen erhalten statt der Kurzkupplungen, Elektrokupplungen. Empfehlenswert sind 2-polige Kupplungen, weil dann neben der geschalteten Leitung, auch die Masseleitung durch den ganzen Zug geschleift werden kann.

Dies dient der besseren Kontaktsicherheit von den Rädern zur Schiene. Die stets leichten Wagen mit einem 2-achsigen Fahrgestell, stellen bei einer Gleisbelegungsrückmeldung, nur mit 2 Rädern die Masseverbindung zu der einspeisenden Schiene her !!

Bei meinen Personenzügen wird der Wagen mit dem Mittelpunktschleifer zur besseren Kontaktsicherheit mit einem Gewicht belastet. Vorher wurden díe Federn des Schleifers mit einer Pinzette etwas strammer gebogen !! In diesem Wagen wird der Decoder untergebracht. Die übrigen Wagen haben dann nur den Masseabgriff an den Achsen, sofern das möglich ist.

Damit die Wagenbeleuchtung realistisch geschaltet geschaltet wird, wird diese nach dem Ankuppeln der Lok nicht mit der Lokbeleuchtung, sondern später mit den Funktionen des Beleuchtungsdecoders zugeschaltet.

Allein die Beleuchtung mit dem Funktionsdeoder zu schalten reicht nicht. Bekanntlich wird im Märklin-Motorola-Datenformat der Funktionsbefehl nur einmal gesendet. Gibt es also während der Fahrt im Decoderwagen eine kurzzeitige Unterbrechung zur Schiene, ist die Beleuchtung aus !!

Um dies zu verhindern, wird dem Decoder ein bistabiles Kleinrelais zur Beleuchtung nachgeschaltet !!

Das folgende Foto zeigt dieses Kleinrelais von der Fa. Conrad.

Die folgende Zeichnung zeigt die Schaltung mit einem Funktionsdecoder von Märklin mit zweipoliger, weiterführender geschalteter Leitung. Durch seine bistabile Ausführung, hat das Relais 2 Spulen zum Schalten. 

Die folgende Zeichnung zeigt die gleiche Schaltung mit einpoliger Weiterführung der geschalteten Leitung. 

Im D-Zugwagen habe ich für die Ansteuerung des Relais einen Lokdecoder LE 930 von Lenz verwendet. Den hatte ich übrig und er bot sich auch wegen der kleinen Maße dafür an.

Das Foto zeigt den Decoder mit Relais. Diser Zugverband hat noch 1-polige Wagenkupplungen, weil die einzelnen Wagen jeweils einen Masseabgriff an zwei Achsen haben. Vor dem Relais ist das Gewicht zu sehen, dass einen höheren Druck auf den Schleifer ausüben soll. Vor dem Gewicht ist nach rechts, der Decoder zu sehen. Eine bessere Decoderansicht ist in dem Bericht "Technik 21" zu sehen.  

Sind eventuelle Kurzunterbrechungen in der Beleuchtung hinnehmbar, bleiben diese Kupplungen an den Wagen.   

Die folgende Zeichnung zeigt die Beleuchtungsschaltung mit einem Lokdecoder von Lenz.

Das folgende Foto zeigt den Donnerbüchsen - Gepäckwagen mit dem Funktionsdecoder und dem Kleinrelais. Vor dem Relais, von links nach rechts und in der Mitte des Wagens, sind zwei Gewichte zu sehen. In der abgehobenen Wagenhaube ist eine kleine LED - Beleuchtungsleiste zu sehen. Der Zugverband "Donnerbüchsen" hat 2-polige elektrische Kupplungen von Viessmann ( Fliechmann Profikupplungen ). Gezogen wird der Verband von einer BR 23.

Die gleiche Schaltung mit einpoliger Weiterführung der geschalteten Leitung.

Bistabil nennt man ein Relais deshalb, weil das Relais nach seiner Ansteuerung in der geschalteten Stellung verharrt. Eine Kurzzeitunterbrechung am Schleifer führt dann nicht zu einer Abschaltung der Beleuchtung, sondern nur zu einer kurzzeitigen Unterbrechung im Licht !!

Mit einem monostabilen Relais ist das nicht zu erreichen, weil das Relais nach seiner Ansteuerung, in die vorhergehende Kontaktlage zurückfällt !!

Ich habe bei Ebay preisgünstig einen Funktionsdecoder 60961 von Märklin ersteigert und diesen in einen Personenzugwagen eingesetzt. Dem Decoder wurde ein bistabiles Kleinrelais von der Fa. Conrad nachgeschaltet. Das von der Fa. im Katalog Kleinbahnwelt 2008 angebotene Kleinrelais, hat eine Schaltleistung von 2 A mit 2 Umschaltkontakte und ist für eine Steuerspannung von 12 Volt ( Ansteuerung von 9 bis 22 Volt ) ausgelegt. Das Relais ist von TAKAMISAWA aus der VR China.

Die Wagenbeleuchtung wird mit der Funktion F1 ein- und mit der Funktion F2 ausgeschaltet. Die Ansteuerung des Relais erfolgt vom PC jeweils immer mit kurzen Befehlsblöcken - keine permanente Ansteuerung.

Hat man eine Soundlok, dann sind natürlich die F1 und F2 Funktionen für den Lokdecoder reserviert. Aber man hat ja mit der 2. Adresse des Lokdecoders eventuell diese F - Funktionen frei. Werden aber diese Funktionen des Lokdecoders für Sounds benötigt, muss eine andere, freie Adresse für den Beleuchtungsdecoder gewählt werden.

Bei meiner Soundlok BR 03, mit Telexkupplung von Märklin, habe ich für die Beleuchtungsschaltung im Zug die 2te Adresse des Lokdecoders genutzt. Mit dem Pfeifen der Lok durch F 1, wird auch die Beleuchtung im Zug eingeschaltet und mit der Wasserpumpe durch F 2, die Beleuchtung im Zug wieder ausgeschaltet. Ich glaube,dass das akzeptabel ist.