Umsteigen von Märklin digital auf Märklin Systems ?

 

Alle Märklinisten wussten, dass Märklin irgendwann einen großen Schnitt in ihrer Digitaltechnik machen musste, um mit der fortschreitenden Technik im Modellbahnsektor mithalten zu können.

Sie waren vor 20 Jahren, Wegbereiter in ein Zeitalter neuerer Steuerungstechnik im Modellbahnsektor.

Nun war es an der Zeit, eine neue Technik zu präsentieren.

Dieser, jetzt bekannte Schritt, derart groß, überrascht allerdings etwas.Vorausschauend, ist er aber richtig.

Die Macher im Vertrieb dieser Firma, haben sich durchgesetzt und eine neue, moderne Steuerungsmöglichkeit für ihre Modellbahnprodukte verlangt. 

Wer nun aber glaubt, dass Märklin das neue Steuerungssytem entwickelt hat, der irrt. Entwickelt wurde das Märklin Systems, bei der Ulmer Firma ESU ( Electronic Solution Ulm ). Bei dieser Firma werden auch die Komponeneten und Lok- sowie Sounddecoder mit der vorangestellten mfx-Bezeichnung, für dieses neue Datenformat, gefertigt.

Von ESU werden die mfx-Lokdecoder mit einem 8-poligen Schnittstellestecker nach NEM 652 geliefert. Damit ist es möglich, Lokomotiven anderer Hersteller, die die diese Schnittstelle haben und für das 3-Leitersystem gefertigt wurden, umzurüsten.

Während früher auch andere Firmen, Lokdecoder für das Datenformat Märklin / Motorola fertigten, ist nun das neue Datenfornmat von Märklin technisch und patentrechtlich geschützt. Fremfirmen, die ihre Triebfahrzeuge mit diesem mfx-Lokdecoder ausrüsten wollen, müssen diese Decoder nun bei Märklin oder ESU kaufen oder eine Produktions-lizens bei Märklin erwerben, sofern diese überhaupt erteilt wird.

Für viel Jahre voraus, setzt Märklin damit wieder Massstäbe in der Steuerungstechnik von Modelleisenbahnen. 

Was machen nun aber all' die Märklinisten, die sich vor einem halben Jahr entschlossen haben, ihre Modellbahnanlage von analoger auf digitale Steuerung umzurüsten ? Haben sie nun eine alte Technik gekauft ? 

Ist sie wirklich so veraltet, oder gibt es Möglichkeiten beide Systeme zu verbinden ?

Nachfolgend wird in einzelnen Schritten auf die Technik der beiden Systeme eingegangen und mögliche elektrische Verbindungen beider Systeme aufgezeigt. 

  • 1. Datenübersicht beider Systeme.

  • 2. Gerätegegenüberstellung beider Systeme.

  • 3. Schaltplanvarianten mit Steuergeräten des Märklin Systems.

  • 4. Gleisbelegungsmeldungen des Märklin Systems.

  • 5. Welche Geräte beider Systeme passen datentechnisch und elektrisch zueinander ?

  • 6. Kostengünstiger Anlagenaufbau mit welchem System ?

  • 7. Wie verhalten sich Mitanbieter von Decodern mit dem Datenformat von Märklin / Motorola ( Märklin digital ), zum neuen Datenformat Märklin Systems ?

  • 8. Ist die von Märklin, mit der Artikel-Nr. 60512 angebotene Software ( entspricht WinDigital X der Fa. Abbink ), auch für eine PC-Steuerung mit dem neuen System verwendbar ?

  • 9. Preisgegenüberstellung beider Systeme.

Sofern sich weitere, noch nicht bekannte Erweiterungen ergeben sollten, wird diese  Berichtsreihe mit weiteren Untertiteln fortgesetzt.

1. Datengegenüberstellung beider Systeme.

1.1 Märklin digital.

Datenformat : Märklin / Motorola

Modellbahnsoftware 60512. Entspricht der Software WinDigital X der Fa. Abbink.

  • Control Unit 6021.

  • Max. Ausgangsstrom :                                    47 VA ( 2,5 A )

  • Maximal ansteuerbare Adresen ;                      80 Lokadressen

  • Funktionstasten :                                              5

  • Fahrtregler :                                                     1

  • Max. Fahrstufen :                                           14 bzw. 27

  • Max. möglicher Anschluss von Fahrpulten :

  • Control 80 oder Infra Control 80 F :                  8

  • Max. möglicher Anschluss von Interfaces :         1

  • Max. möglicher Anschluss von Memorys :         4

  • Max. möglicher Anschluss von Keyboards :      16

  • Booster 6017.

  • Max. Ausgangsstrom :                                    47 VA ( 2,5 A )
  • Interface 6051.

  • Max. Anschluss von s 88-Rückmelder :            31

Mit 31 zum Interface in Reihe geschalteten Rückmeldedecodern, sind 496 Gleisbelegungsmeldungen möglich. Maximaler Datenempfang pro Zeiteinheit - monodirektional, seriel l - vom PC : 2048 bit / s.

Bei einer Anlagensteuerung ohne PC, sind Keyboards erforderlich.

  • Keyboard 6040.

  • Max. Ansteuerung von Anlagendecodern :     16

  • Anlagendecoder sind Magnetartikel-, Schalt- und Signaldecoder.

Für Fahrstraßenfestlegungen ist ein Memory 6043 erforderlich. Das Memory kann man auch bei einer PC-Anlagensteuerung einsetzen. Da aber Fahrstraßen per Software in einer Anlagensteuerung programmierbar sind, ist der zusätzliche Einsatz von Memorys wenig sinnvoll.

  • Memory 6043.

  • Max. Festlegung von Fahrstraßen :                  24

  • Decoder k 83, 6083.

  • Magnetartikeldecoder für Weichen- und Entkupplungsgleise etc.

  • Schaltausgänge und Adressenbelegung :             4

Einstellung der Adressen über Codierschalter ( Mäuseklavier ). Jeder Ausgang gibt bei Software - Ansteuerung einen parametierbaren  Einschaltblock ( Abbink Software ) ab.

Vergleichbare Decoder gibt es von den Firmen Conrad, Littfinski und Viessmann, um einige zu nennen. Teilweise ist die Adresseneinstellung bei diesen Decodern per Software möglich ( Control Unit oder PC ). 

  • Decoder k 84, 6084.

  • Schaltdecoder für Beleuchtungen, Motore, Rauchgasgeneratoren etc.

  • Schaltausgänge und Adressierung :                    4

  • Einstellung der Adressen über Codierschalter.

Hier gilt auch die mögliche Lieferung von Fremdfirmen.

  • Decoder s 88, 6088.

  • Gleisrückmeldedecoder für Kontaktgleise, Kontaktgeber wie Reedkontakte oder Eingabe von der 2ten isolierten Schiene des K-Gleises.

Auch ein nicht angeschlossener Anschluss am Decoder erhält eine Adresse, so das es möglci ist, nachträglich diesen freien Anschluss zu belegen, ohne eine Adressierung vornehmen zu müssen.

Für die zusätzliche Belegung im Gleisbild des PC's muss man halt nur wissen, welche Adresse dieser bisher freie Anschluss hatte.

  • Hochleistungselektronik 60902.

Diesen Lokomotivdecoder findet man auch in den Umbau-Sets 6091, 60903 und 60904.

Einsatzmöglichkeit für 5-polige Gleichstrommotore ( Hochleistungsmotor )

  • Max. Adressierung :                                      80

  • Adresseneinstellung :                                     über 8-poligen DIL-Schalter ( Mäuseklavier)

  • Max. Fahrstufen :                                          14 bzw. 27

  • Max. Funktionen :                                           4

  • Max. Belastungsstrom :                                    1 A

  • Max. Motorstrom :                                      800 mA

Die maximale Geschwindigkeit, Brems- und Hochlaufverzögerung sind über zwei analoge Potentiometer einstellbar.

Vergleichbare Lokomotivdecoder gibt es auch von den Firmen Conrad, Lenz und Uhlenbrock, um einige zu nennen. Bei diesen Decodern ist die Adressierung und Parametrierung per Software mit der Control Unit 6021 vornehmbar.

  • Transformator 6002.

Je ein Trafo speist die Control Unit 6021 und, sofern vorhanden, den Booster 6017. Für jeden weiteren Booster wird ein weiterer Trafo benötigt. 

  • Max. Ausgangsleistung :                               53 VA

  • Ausgangsspannung :                                     16 V

Werden auf der Anlage eine CU mit Booster eingesetzt, so sind alle dafür nötigen Transformatoren, auf der einspeisenden 230 V - Netzseite mit einem Schalter ein- und auszuschalten ( Steckdosenleiste mit einem Schalter ) !!!

1.2 Märklin Systems.

Datenformat : mfx / Motorola

Erstmalig wird mit dem "Märklin Systems" ein bidirektionaler Datentransfer - senden und empfangen in beide Richtungen - zwischen der Steuer-Unit und den mfx-Decodern möglich.

Der rückwärtige Datentransfer vom mfx-Decoder zur Steuer-Unit beschränkt sich allerdings nur darauf, dass der mfx-Decoder der Steuer-Unit seine interne Adresse, Lokbauart, Funktionen und seine eingestellten Parameterwerte meldet.

Damit endet dann der rückwärtige Datentransfer vom Lokdecoder zur Steuer-Unit. Nimmt man eine Lok von der Anlage, stellt sie in eine Vitrine und später wieder auf die Anlage, erfolgt keine Anmeldung der Lok an die Steuer-Unit. Das gilt auch für einen defekten mfx-Anlagendecoder der kurzzeitig wegen eines defekten Transistors von der Analge entfernt wurde. Die Steuer-Unit kann nicht erkennen, ob ein Teil von der Anlage entfernt wurde.

Jeder mfx-Decoder, ob nun in einer Lok oder auf der Anlage, hat eine einmalige Adresse.  Hat man mehrere Lokomotiven gleicher Bauart, oder gleiche Anlagendecoder, dann haben alle mfx-Decoder verschiedene, permanente Adressen.

Obwohl die Datenübertragung nach wie vor seriell ist, wurde durch eine hohe Datenkompression, die nun schnellste Datenübermittlung zwischen einer Steuer-Unit und den Decodern, bei einer Modellbahnsteuerung erreicht.

Die Central Station 60212.

  • max. Ausgangsgangsstrom .                                         3 A

  • Max. ansteuerbare Adressen :                              16.383

  • Funktionstasten :                                                       16

  • Zusätzliche Funtionsauslösung :                          Touchscreen

  • Beleuchteter Touchscreen :                                 ja

  • Grafikfähiger Touchscreen :                                ja

  • Fahrtregler :                                                               2

  • Fahrstufen :                                                            128

  • Datenbank für wieviel Lokomotiven :                       900

  • Interface enthalten :                                            ja

  • Datentransfer bidirektional :                                 ja ( nur Lokdaten )

  • Schnittstelle zum PC :                                         Ethernet

  • Datenübertragungsrate :                                      10 Mbit / s

  • Keyboard enthalten :                                           ja

  • Fahrstraßenverwaltung enthalten :                        ja

  • Decoder mit altem Datenformat ansteuerbar ;       ja

  • Software-upgrade der Station möglich                  ja

Voraussichtliche Auslieferung II.Quartal 2005. Nach neuester Lieferterminliste von Märklin - Stand Juni 2005 -, erfolgt die Lieferung frühestens im September 2005. 

Damit ist das Interface der Central Station fast 4.900 mal schneller, als das Interface 6051, der "Märklin digital - Technik".

Gegenüber dem DCC - Datensystem, überträgt die Technik des Märklin Systems, ihre mfx-Datenpakete 3 bis 7 mal schneller.

Beim Märklin Systems müssen keine Datenblöcke wiederholt werden wie beim Märklin digital, sondern der angesprochene mfx-Decoder erkennt aus einem Datenpaket, mit dem durch eine Checksumme ergänzten Datagrammen, dass die Datenübertragung an ihm korrekt ist.

Eine ähnliche Datenübertragungstechnik gibt es auch bei DVD-Geräten. Hier gibt es auch kein Datenvergleich von gesendeten und empfangenen Daten auf der CD. 

Die neuesten Central Stationen bekommen eine Softwareerweiterung für die Fahrstraßenprogrammierung.

Bisher ist auch nicht bekannt, ob irgend ein Modellbahnsoftwarehersteller für die CS, mit ihrer schnellen Ethernet - Schnittstelle, seine bisherige Software anpasst.

Somit müssen die Besitzer der CS entweder über die Tasten, oder über die Piktogramme versuchen, ihre Anlage kollisionsfrei zu steuern. 

Wie das gehen soll, wenn man eine Anlage mit 30 Weichen und 25 Signale bei 5 gleichzeitig fahrenden Zügen hat, ist mir schleierhaft.

Das dürfte schon von "Hand auf einem großen Bildschirm" einer Modellbahnsoftware schwierig sein, geschweige denn mit dem kleinenCS - Monitor gelingen.

Ein Hilfe dürfte aber zweifelsohne die Möglichkeit der Fahrstraßenprogrammierung sein, um wenigstens den Großteil der Anlage automatisch fahren zu können und den kleinen Teil von "Hand" steuern zu können.

Warum man die Interface - Schnittstelle ( Ethernet ) so schnell haben wollte, leuchtet mir nicht ein. Schneller dürfte die CS mit ihrer Datenübertragung zur Anlage - Datenmischmasch von neuen und alten zu wiederholenden Decoder - Protokollen ( Märklin digital ) - gegenüber der Central Unit 6021 auch nicht sein. Die einzige Erklärung dürften die schnelleren Updates erweiterter CS - Programme sein.

Die Central Station 2 - 60214.

Die erste Steuereinheit von Märklin, mit kompletter DCC - Funktionalität.

  • Digital-Multiprotokoll-Steuergerät

  • Großer Farb-Touchscreen

  • 2 integrierte Fahrpulte

  • Integrierte Märklin-Digital-Lokdatenbank

  • Gehäuse mit zentraler Stopp-Taste und integriertem Stift

  • Bis zu 16 schaltbare Lokfunktionen

  • 2 eingebaute Lokkartenleser. Abspeichern der Lokdaten auf eine Lokkarte bzw. schneller Aufruf der Lokdaten durch Einstecken der Lokkarte

  • Integrierter leistungsfähiger Booster mit 2,4 A am Gleis. Am Programmiergleis 1 A. Insgesamt 3 A

  • 20 Keyboards für bis zu 320 Magnetartikel

  • Integriertes Gleisbildstellpult

  • Integrierte Fahrstraßensteuerung

  • Pendelzugsteuerung

  • Eingebauter USB-Host für Maus, Tastatur, USB-Stick etc.

  • Mehrgerätefähig, d.h. mit dem Kabel 60123 können mehrere Central Stations 60213 bzw. 60214 zusammen an einer Anlage betrieben werden, wobei eine Central Station als Master und die anderen als Slave fungieren

Die Mobile Station 60652.

Text folgt

Neuheit von Märklin in 2011. 

Märklin hat nun seiner neuesten Central Station 60215, ein stärkeres Leistungsteil zugeordnet. Der maximale Ausgangsstrom beträgt nun 5 A.

Der Preis dieser Station im Internethandel beträgt 711,90 Euro.

Für die höhere Ausgangsleistung der CS 60215 benötigt sie ein leistungstärkeres Schaltnetzteil 60101, mit 100 VA.

Im Internethandel kostet dieses Schaltnetzteil 89,90 Euro. 

Die nachfolgende Zeichnung zeigt den getrennten Betrieb mit 2 Mobilstationen. 2 Modellbahner fahren ihre Züge nur auf dem Anlageteil, den ihre Mobilstation einspeist. Eine Übergabe eines fahrenden Zuges von einem zum anderen Anlageteil sollte nicht durchgeführt werden, weil die Gefahr der rückwärtigen Einspeisung, von einer zur anderen Mobilstation, zur Zerstörung der Mobilstationen führen kann. 

Märklin empfiehlt aauch keine Mittelleiterwippe zu verwenden, weil auch diese keine elektrische Verbindung - durch den Schleifer - mit absoluter Sicherheit verhindern kann !!!

Um die Versorgungsstrom am Gleis von 1,2 bzw. 1,9 A der Mobilstation zu erhöhen, bietet sich z.B. ein leistungsstarker 5 A Booster von BMB an. Zwischen Booster und Mobilstation muss allerdings eine Adapterplatine gesteckt werden, um das zur Mobilstation gehörende Kabel verwenden zu können.

Dem Booster ist zur Spannungsversorgung ein 100 VA Trafo 220 / 16 V vorzuschalten.  

Die Mobilstation liefert in der nachfolgenden Zeichnung nur die Daten an den Booster. Sie übernimmt keine Stromversorgung der Gleise mehr. Die Versorgungspannung der Mobilstation erhält sie rückführend über die Adapterplatine vom Booster.

Im Kurzschlussfall am Gleis, sendet der Booster  ( ältere Version ) zur Mobilstation ein Stoppsignal und diese beendet die Datensendung an den Booster.

Die Adapterplatine wie auch der Booster, sind mit der Stecker / Buchsen auf den Platinen versehen. Bei größeren Anlagen können wegen höheren Energiebedarfs, weitere Booster aneinander gesteckt werden.    

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Die Intellibox II von Uhlenbrock.

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Die ECoS 50200 von ESU.

Tachobild der ECoS 50200.

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