Tipp 9


Digitaler Umbau eines alten Märklin-Triebwagens 3016.


Diesen alten Triebwagen wollte ein Modellbahnfreund für den digitalen Betrieb auf seiner Anlage umbauen lassen. Alle haben abgewinkt mit der Bemerkung :.....der Allstrommotor sei eine spezielle Anfertigung für dieses Fahrzeug und es gäbe kein passendes Kollektorlagerschild für einen neuen Gleichstrommotor ( Hochleistungsmotor ). Ferner gäbe es in den Umbausätzen von Märklin auch keinen passenden Feldmagnet ( Motorständer ), für dieses Gussgehäuse des Fahrzeuges. Die Lampenfassungen der Stirnleuchten waren zum Grundrahmen vernietet, so das nur eine Lichtsteuerung vom Decoder über die Fassungen zur Masse in Frage kam. 

Als ich mit dem Modellbahnfreund bekannt gemacht wurde, trug dieser mir den gleichen Wunsch vor. Nach intensiver Untersuchung des Fahrzeuges, war die Lösung des Problems garnicht so schwierig. Es musste nur der Ständer des Motors, mit seinen beiden gegenläufig gewickelten Feldspulen, gegen einen passenden, permanenten Feldmagneten gefunden werden. Die Lösung war ein Hamo - Feldmagnet Größe 2. Das alte Lagerschild mit dem großen 3-poligen Anker wurde beibehalten.

Als Decoder wurde der C 90 ( 60902 ) von Märklin, wegen der einfachen Adressenänderung mittels DIP - Schalter, genommen. Das Umschaltrelais bot für diesen großen Decoder genügend Platz.

Das Ständerblechpaket ( Magnetfelderzeugung ) des Allstrommotors hatte eine Breite von 5 mm, der Hamomagnet nur 4,5 mm. Er war damit etwas schmaler als das Blechpaket des Ankers. Gegenüber den starken Feldmagneten der Märklin - Umbausätze mit 7,5 mm, hatten wir dann doch einige Bedenken.

Ein Problem galt es noch vor den Fahrtests zu lösen. Bei der Demontage des Umschaltrelais, wurde unterhalb diesem eine Feder gefunden, die von dem Relais gegen die freie Laufachsenmitte gepresst wurde. Wie uns mit ersten Steuerversuchen - stotternder Betrieb -  bestätigt wurde, dient diese Feder der besseren Masseanbindung zur Schiene.

Es musste also eine kleine, mit einer Schraube fixierte Metallplatte, über diese Feder montiert werden. Schrauben waren aus früheren Umbauten vorhanden, aber Gewindebohrer für diese kleinen Schrauben nicht. Fündig geworden bin ich bei der Fa. Conrad. Sie hatten für derartige Modellarbeiten einen Gewindebohrersatz mit Schneideisen, sowie den entsprechenden Schneideisenhalter mit Gewindebohreradapter von M 1 - M 2,5. Passende Bohrer gab es auch bei denen. Damit war auch dieses Problem gelöst.

Die Testfahrten mit einem provisorischen digitalen Aufbau konnten nun beginnen.

Das Triebfahrzeug meisterte selbst starke Steigungen einwandfrei. Es gab keinen Anlass mehr, an der einwandfreien Funktion dieser Umbaumaßnahme zu zweifeln.

Für eine etwas bessere Langsamlaufeigenschaft hätten wir uns gerne einen 5-poligen Scheibenläuferanker gwünscht. Der aber ist auf dem Markt nicht zu bekommen.

Der "Auslauf" des Motors im Bahnhofsbereich war aber auch mit diesem 3-poligem Anker akzeptabel.

Auf die Bedeutung der Kabel- bzw. Adernfarben sei hier noch einmal hingewiesen :

Rot = Fahrstrom Hinleiter  
Braun = Rückleiter ( Masse )  
Grau = Licht vorn , Hinleiter  
Gelb = Licht hinten, Hinleiter  
Blau = Motoranschluss über die Drossel  
Grün = Motoranschluss über die Drossel  
Orange = Rückleiter Funtionen  
Braun / Rot = Hinleiter Funktion 1  
Braun / Grün = Hinleiter Funktion 2  
Violett = Elektronikmasse  

Für die Adern Orange, Braun / Rot, Braun / Grün, und Violett gab es keine Verwendung. Sie wurden mit einem Schrumpfschlauchstück isoliert. Übrigens, schrumpfen kann man mit einem sauberen und heißen Lötkolben ohne Probleme.

Für den Triebwagen sollte die Adresse 30 eingestellt werden. An dem 8-poligen Codierschalter mussten somit folgende Schiebeschalterstellungen vorgenommen werden :

An dem Codierschalter wurden die Schiebschalter 1,4,5 und 8 in die Position ON und die Schiebeschalter 2,3,6 und 7 in die Position  OFF geschoben. 

 Das obere Foto zeigt den Triebwagen vor dem Umbau und das untere Foto dasselbe Fahrzeug nach dem Umbau.