Die dritte von ESU gelieferte Lokomotive, ist die Elektrolokomotive der Baureihe 151.

Das Vorbild.

Um der zunehmenden Konkurrenz im Straßenverkehr begegnen zu können, beabsichtigte 1969 die Deutsche Bundesbahn, die bisherige Baureihe 150 im Güterverkehr durch eine leistungsstärkere und schnellere Baureihe abzulösen.

Nachdem die AEG und Krupp den Entwicklungsauftrag erhielten, wurde von diesen Firmen 1972, die erste 6-achsige Lokomotive der Baureihe 151 001 ausgeliefert. Die Lok erhielt die von SSW entwickelten und bewährten Fahrmotore der BR 110/140, die zur höheren Leistungsnutzung ( +20% ), statt der Isolationsklasse B mit der Isolationsklasse F der Motorwicklung gefertigt wurden. Bewährte Teile der BR 110/140 und 103 wurden für die BR 151 übernommen.

Obwohl als reine Güterzuglok geplant, bekam sie eine Doppeltraktions- und Wendezugsteuerung. Nach der Erprobung von 11 ( !!! ) Versuchslokomotiven, wurden bis 1978 dann 170 Lokomotiven an die Deutsche Bundesbahn ausgeliefert.

Gegenüber der BR 150 konnte die neue Güterzuglok nun 3000 to schwere Güterzüge, anstelle der bisherigen 1200 to der BR 150 befördern. In Doppeltraktion konnte man öfters die BR 151, nun mit automatischer Mittelpufferkupplung ausgerüstet, vor 5400 to schweren Erzzügen vom Duisburger Hafen zur Dillinger Hütte im Saarland fahren sehen.

Das Foto zeigt die BR 151 in Doppeltraktion vor einem Erzzug.


                                                                                                      Foto :TThomas Wolf                                        www.foto-tw.de
 

Durch ihre Wendezusteuerung und ihres enormen Beschleunigungsvermögen bei hoher Endgeschwindigkeit von 120 km/h, war die Lok universell einsetzbar und dadurch auch vor D-, Interregio- und Nahverkehrszügen zu sehen.

Das nachfolgende Foto zeigt den schallgedämpften Führerstand der BR 151. Auf dem Foto ist gut das Handrad der damals verwendeten Fahrschalter zu sehen.


Technische Daten der Lokomotive :

  • Hersteller : AEG, BBC, Siemens, Henschel, Krupp und Krauss-Maffei

  • Achsformel : Co/Co

  • Länge über alles : 19.490 mm

  • Gewicht : 118 to

  • Höchstgeschwindigkeit : 120 km/h

  • Dauerleistung : 5.982 kW

  • Kurzzeitige Leistung : 6.228 kW

  • Fahrdrahtspannung : 15 kV, 16 2/3 Hz

  • Fahrmotore : 6

  • Bremse : Knorr-Druckluftbremse, elektrische Bremse auf je einen Bremswiderstand pro Motor

  • Keine elektrische Rückspeisung ins Netz

Einge der Loks tun auch heute noch ihren Dienst und werden erst vor einem bevorstehenden Hauptuntersuchungstermin ausgemustert und durch moderne Drehstromlokomotiven der Baureihen 145, 152, 182 und 185 ersetzt.

Das Modell.


Das schöne Soundmodell von ESU wird von einem 5-poligen Motor mit 2 Schwungmassen, auf 4 Achsen der beiden Drehgestelle angetrieben. Die mittlere Achse jedes Drehgestells dient der Stromaufnahme von den  Schienen und ist federnd gelagert. 4 Räder sind mit Haftreifen bestückt.Wie die BR 215 von ESU "quietscht" die BR 151 bei Kurvenfahrten und langsamer Geschwindigkeit. Beim Anfahren ist ein lautes Schalten des Schaltwerkes zu hören und der Schaltfunken zu einer Seite der Lok, durch eine LED zu sehen.

Abhängig von der Fahrtrichtung ist jeweils der hintere Pantograph langsam heb- und senkbar. Für die Bewegung steuert der Sounddecoder das entsprechende Geräusch.

Das Foto zeigt die BR 151 ohne Gehäuseoberteil.

Das Foto zeigt den Schneckenantrieb eines Pantographen. Rechts davon sind die GoldCap / Doppelschicht-Kondensatoren des PowerPack zu sehen.


Das Foto zeigt die verdeckte Schubstange, die vom Schneckenantrieb bewegt, den Pantographen hebt, bzw. senkt.


Eine Besonderheit der Lok ist der mittels LED's gezeigte Funkenflug der Bremsklötze bei starker Verzögerung. Sehr gut parametriert ist das dazu gehörige Bremsenquietschen.

Mit dem LokProgrammer 53451 von ESU, lässt sich die Zuordnung der Geräusche zu den Funktionstasten ändern. Auch kann man mehrere Geräusche mit einer Funktionstaste zusammenlegen. Die Lautstärke der Geräusche kann man einzeln verändern.Die Helligkeit der Beleuchtung, ist individuell für alle LED's einstellbar. Möchte man die Helligkeit irgendeiner LED ändern, muss vorher im CV 31 der Wert 16 und im CV 32 der Wert 0 aktiviert werden.

Die Zuordnung der möglichen Soundslots zu den Funktionstasten entsprach nicht meinen Vorstellungen. Also habe ich die lokspezifischen Geräusche aus der ESU Datenbank downgeloadet und nach meinen Vorstellungen den Funktionstasten zugeordnet.

Die Folgende Liste zeigt die geänderte Funtionszuordnung.

 

Das neueste Update 4.3.3 für meinen ESU-Prommer ließ eine Decoderauslesung nicht zu, so das ich wieder auf die Software 4.2.2 zurückgreifen musste. Ausgelesen werden die Werte für die Lautstärke-Register, in dem man nach der Aktivierung der Register CV31=16 und CV 32= 1 das erste Lautstärke-Register ausliest und dann die beiden Index CVs 31 und 32 deaktiviert um dann erneut den Wert zu lesen.

Eine andere Vorgehensweise zeigte die Werte Null der Lautstärke CVs.

Geändert und geschrieben werden die Werte der Lautstärke CVs, nach dem man die Index CVs 31=16 und Cv 32= 1 aktviert hat.

Die vorher gezeigte Liste zeigt meine Laustärkeänderungen der einzelnen Geräusche.

Nach der neuen Zuordnung der Geräusche zu den Funktionstasten zeigten sich merkwürdige Funktionen. So wurde z.B. mit der Taste F5 zusätzlich zum gewünschten "Kompressor," auch die frontseitige Beleuchtung ausgeschaltet.

Derartige "Verriegelungsbedingungen" kann man nur in der Mappingliste der Zeilen 1 bis 40 erkennen. In der Liste der indizierten Zugriffe der CV-Register, erkennt man an den Werten, welche Bedingungen was auslösen.

So war z.B. für die F5 Taste in der Mapping Zeile 2, für den Physikalischen Ausgang CV K 282 " Licht vorn an," die Bedingung "F5 ist aus" zu finden. D.h., mit "F5 an" wurde das "Licht vorn" augeschaltet.

Der Wert im CV B 274 mit 128, wurde auf Null gesetzt und geschrieben, nach dem die Index CVs 31 mit 16 und CV 32 mit 2 aktiviert waren. Damit war die Bedingung "F5 aus" für den Ausgang "Licht vorn an," nicht mehr vorhanden.

Gelesen werden werden alle CVs der Mapping Zeilen mit den deaktivierten Index CVs 31 und 32.

Für meine BR 151 habe ich wegen vielen Sounds, 3 Märklin Adressen im Decoder aktiviert.

Die folgende Listen der "Indizierten CV Zugriffe" umfasst deshalb für die 3 Märklin Adressen, nur die nötigen Mapping Zeilen 1 bis 17.

Für die Mapping Zeile 17 mussten die Index CVs 31 und 32 mit 16 bzw. 3 aktiviert werden.


        

Die Betriebsart "Kuppler," die ich anfangs mit einer digitalen Kupplung von Roco für diese Lok durchführen wollte, habe ich aufgegeben, Die Lok ist permanent vor einem Güterzug.

Wie weit die Pantographen ausgefahren werden können, kann parametriert werden. Im Register CV 342 kann man die Endhöhe des Pantographen über dem Führerstand 1 ( vorderes Ende der Lok ) parametrieren. Im CV 350 die Endhöhe über dem Führerstand 2 ( hinteres Ende der Lok ). Zu meiner Oberleitung war die Werkseinstellung nicht passend. Bei beiden CVs 342 und 350 wurde der Werkswert auf 4 reduziert. Der Pantographenhub endete nun kurz vor dem Oberleitungsdraht. Für einen Hubhöhen-änderung muss der Index CV 32 auf Null gesetzt werden und mit dem CV 31 aktiviert werden. Mit der Betätigung der Taste F3 wird jeweils, in Fahrtrichtung gesehen, automatisch der hintere Pantograph mit Sound gehoben.

PowerPack.2
Die Lok hat wie die BR 215, von ESU ein PowerPack, mit dem sie Spannungsunterbrechungen durch schmutzige Gleisabschnitte ignoriert. Die Pufferzeit kann, sofern man es wünscht, im Register CV 113 verändert werden. Im Werk wurde in diesem Register der Wert 180 eingegeben, der eine Spannungsunterbrechung für etwa 2,96 sec. überbrückt.Wird nach längerem Stillstand der Anlage die Spannung am Gleis zugeschaltet, benötigt das PowerPack ca. 60 sec. für die Aufladung.

Schalten die Modellbahnfreunde ihre Haltestrecken von einem roten Signal aus, bedeutet dies, dass die Lok verspätet nach 2,9 sec. anhält !Die Lok besitzt einen LokSound 4,0-Decoder mit der vom Werk eingestellten Adresse 03. Für zusätzliche Soundfunktionen mit der CU 6021 von Märklin kann die Folgeadresse 04 aktiviert werden.Im Register CV 01 kann man wie üblich die Lokadresse ändern und im CV 17 die Folgeadresse eingeben.

Der Decoder erkennt automatisch das ihn ansprechende Datenformat der Digitalspannung am Gleis und nutzt dieses. Beim Märklin-Motorola Datenformat schaltet der Decoder automatsich auf 14 mögliche Fahrstufen.Beim DCC-Betrieb erkennt der Decoder automatisch den höheren Fahrstufenmodus der steuernden Zentrale.Ob die Lok auf einem zwei- oder Dreileitergleis eingespeist wird, erkennt der Lokdecoder die Gleiseinspeisung, wenn ihr der "flüsternde" Mittelpunktschleifer an dem Drehgestell 1 aufgeklippt wurde.

RailComPlus.

RailComPlus wurde von ESU auf der Basis des von Lenz entwickelten RailCom weiterentwickelt und ist ein Meilenstein in der bidirektionalen Kommunikation zwischen Lokdecoder und Zentrale.Wird für den digitalen Betrieb eine mit RailComPlus ausgerüstete Zentrale eingesetzt, erkennt diese einen mit einem RailComPlus-Decoder bestückte Lokomotive. Das bedeutet, dass eine auf dem eingeschalteten Gleis befindliche Lok, sich mit ihrer Adresse und allen Parameterwerten der einzelnen CV's, bei der Zentrale automatisch anmeldet ( rückwertige Kommunikation ). Auf dem Display der Zentrale werden die von dem Lokdecoder gemeldeten Informationen angezeigt.Die BR 151 von ESU hat einen RailComPlus-Decoder. Die ESU Ecos-Zentrale ab Firmwareversion 3,4 z.B., kann mit solchen Lokdecoder kommunizieren.

Beim Einfahren der Lok entgleiste sie jeweils an K - Bogenweichen, wenn sie abbiegend, gegen das Herzstück der Weiche kam. Nachdem dies nur in einer Fahrtrichtung passierte, wurden die Radabstände der jeweils 1. Achse mit einer Schieblehre nachgemessen.


Hier zeigte sich, dass die Räder der 1.Achse, des entgleisenden Drehgestells, einen Abstand von 20,25 mm zueinander hatten, während die Räder der 1. Achse des anderen, nicht entgleisenden Drehgestells, einen Abstand von 20 mm hatten.Nach dem die Räder der beide ersten Achsen den gleichen Abstand von 20 mm hatten, gab es bei den 30 min. Testläufen keine Entgleisungen mehr.Es empfiehlt sich aber, die Bogenweichen in abbiegender Richtung langsam anzufahren.ESU empfiehlt in einem ihrer Foren, die Radabstände mit einer Schieblehre nachzumessen. Sofern die Innenmaße der Räder zueinander kleiner 13,8 mm bzw. größer 14,1 mm sind, besteht speziell bei dieser Lok Entgleisungsgefahr.


ESU beschreibt in "Tipps & Tricks", wie die Radabstände der einzelnen Achsen korrigiert werden können.Zu der Rubrik "Tipps & Tricks gelangt man, wenn man auf deren Website "Ihre Nachricht an ESU" anklickt, dann weiter im oberen Text, Tipps & Tricks anklickt und dann die "Anleitung zur Einstellung der BR 151 Radsätze" aufruft.

Eine Zeitlang traten bei der BR 215 von ESU die Entgleisungen bisher nicht auf.

Das änderte sich im Lauf der Zeit. Nach mehreren Betriebsstunden entgleist die Lok ständig an Doppelkreuzungsweichen und Bogenweichen ( K-Gleis ). Es ist jeweils das hintere Drehgestell, in beiden Fahrtrichtungen, das entgleist.

Die Innenmaße der Räder zueinander wurden noch einmal nachgemessen.

Die Nachmessung ergab, dass bei allen Achsen der Radabstand zueinander korrigiert werden musste. Alle Achsen wurden ausgebaut und alle Räder zueinander, auf 14 mm eingestellt. Nun fährt die Lok auch mit etwas höherer Geschwindigkeit problemlos über abbiegende Bogen- und Kreuzungsweichen.

Ein Problem sind die motorisch hebbaren Pantographen. Nach einiger Zeit lassen die sich nicht mehr senken oder heben.

Meine Lok hat nun einen dünnen Draht zwischen Lokdach und den hinteren, etwas angehobenen Pantographen, ohne die Oberleitung zu berühren.

Von den weiteren Erfahrungen mit dieser Lok wird später berichtet. Die schöne Lok mit ihren vielen Funktionen wird, trotz der vielen Zurüstteile nicht ihren Platz in der Vitrine finden. 

An dieser Stelle möchte ich nochmals der Firma ESU danken, für die schnelle Raparatur des von mir verursachten Lokschadens.

 

     

 

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